Umweltamt und Polizei eingeschaltet Vandalismus an Containern in Köthen - Unbekannte Täter verteilen alte Kleidung auf der Straße
Aufbrechen von vier Boxen am E-Center beschäftigte das Umweltamt der Stadt. Die MZ hat nachgefragt bei der Firma sowie bei Stadt und Kreis, wie viele Sammelstellen es insgesamt gibt.

Köthen/MZ. - Ein Fall von Vandalismus an Containern für Altkleider in Köthen hat das Umweltamt der Stadt und die Polizei beschäftigt. Es geht um vier Container auf dem Parkplatz des Edeka-Centers in der Langenfelder Straße.
„Wann genau die Container aufgebrochen wurden, können wir Ihnen nicht mitteilen. Wir haben den Vorfall am Dienstagfrüh festgestellt und unverzüglich bei der Firma EWTK gemeldet – die uns versicherte, dass am Mittwoch ein Mitarbeiter vorbeikommt und den Schaden beseitigt“, berichtet Paul Schopf, der Leiter des Edeka-Centers.
Weil jedoch auch am Mittwoch nichts passiert sei, „habe ich heute mit einer anderen Mitarbeiterin telefoniert, die sich umgehend kümmern wird und sich bei mir zurückmeldet“, teilte Schopf am Donnerstag per E-Mail der MZ mit.
Vandalismus an Containern für Altkleider ist in Köthen ein leidiges Thema für viele Betreiber
Vandalismus an Containern für Altkleider ist ein leidiges Thema für viele Betreiber. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Köthen habe vor einigen Jahren „über 20 Container“ gehabt, wie Kreisgeschäftsführerin Jeannette Wecke im März der MZ gesagt hatte, als es um die Kleiderkammer des DRK ging. Die Folge des Vandalismus: Das DRK betreibt inzwischen nur noch vier Container für Altkleider, in der Siebenbrünnenpromenade 5, wo sich auch die Kleiderkammer befindet.

Die Abkürzung EWTK steht für „East-West Textilrecycling Kursun“. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Debstedt, einem Ort im Landkreis Cuxhaven (Niedersachsen). Die MZ hat dort angerufen und per Mail nachgefragt. Wie viele EWTK-Container gibt es im Kreis? In welchem Rhythmus werden sie geleert? Die Firma hat bis Freitag nicht reagiert, dafür hat die Kreisverwaltung Fragen der MZ beantwortet: Unternehmen, die Altkleider oder andere Textilien sammeln, müssten das laut Paragraf 18 im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) beim Landesverwaltungsamt (LVwA ) anzeigen. Kreise und kreisfreie Städte gäben als Entsorgungsträger lediglich Stellungnahmen dazu ab – und bekämen am Ende vom LVwA die Bestätigung, dass die Firma nun Altkleider sammeln dürfe.
Etwa 30 Sammelunternehmen haben für den Landkreis Anhalt-Bitterfeld eine Anzeige laut Kreislaufwirtschaftsgesetz zum Sammeln von Altkleidern gestellt
„Nach den uns vorliegenden Unterlagen haben etwa 30 Sammelunternehmen für den Landkreis eine Anzeige laut Kreislaufwirtschaftsgesetz gestellt. Es handelt sich hierbei sowohl um gewerbliche als auch um gemeinnützige Sammlungen“, schreibt Pressesprecherin Kathrin Bauer in einer Mail an die MZ. Die Container würden die Firmen in Abstimmung mit den Kommunen „ohne Beteiligung des Landkreises“ aufstellen .
„Die aktuellen Fälle von Vandalismus, also aufgebrochene Container und vermutlich gestohlene Kleidung, können wir uns nicht erklären. Ein Zusammenhang zur Stellplatzdichte lässt sich aber nicht erkennen“, so Kathrin Bauer weiter.
Die Kreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld weist in dem Zusammenhang auf „die eigene Sammlung von Alttextilien im Bringsystem“ hin, organisiert von den kommunalen „Anhalt-Bitterfelder Kreiswerken“, die drei Annahmestellen in Köthen betreiben.