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Unter Atemschutz Unter Atemschutz: Feuerwehrmann aus Köthen bewältigt die 216 Treppen in der Jakobskirche

Von Helmut Dawal 11.11.2018, 08:00
Henning Zinner kann schon wieder lachen. Doch der Treppenlauf unter Atemschutz hatte es in sich.
Henning Zinner kann schon wieder lachen. Doch der Treppenlauf unter Atemschutz hatte es in sich. Ute Nicklisch

Köthen - 216 Stufen sind es bis zur Brücke zwischen den Türmen der Köthener Jakobskirche. Beim Treppenlauf während des Aktionstages „Offene Hochschule“ stürmten 91 Läuferinnen und Läufer nach oben. Ohne Pause - schon das ist eine sportliche Herausforderung. Henning Zinner von der Freiwilligen Feuerwehr Köthen legte sich noch eine größere Last auf. Er absolvierte den Treppenlauf in voller Montur - und unter Atemschutz, mit einer Pressluftflasche auf dem Rücken.

Zwei Minuten und zwölf Sekunden benötigte der 47-Jährige. Und räumte ein, danach „richtig fertig gewesen“ zu sein. Eine Minute habe er zum Erholen gebraucht, dann sei es ihm aber schon wieder gut gegangen. Mitgemacht habe er aus zwei Gründen. „Wir wollten als Feuerwehr natürlich präsent sein und zeigen, dass uns das Anliegen dieses Hochschulfestes am Herzen liegt“, sagte Zinner. Und beim Treppenlauf habe er den besonderen Kick gesucht. „Unter Atemschutz laufen, das erfordert schon einen hohen körperlichen Einsatz.“

Henning Zinner ist seit nunmehr 30 Jahren im Feuerwehrdienst. Er begann bei der Feuerwehr Brachwitz und gehört seit 1996 der Köthener Wehr an. Er ist Maschinist und besitzt seit wenigen Tagen auch die Qualifikation als Gruppenführer.

Im Sommer radelt der Köthener Henning Zinner zwei bis drei Mal in der Woche nach Thalheim

Körperlich fit sein - das ist eine wesentliche Voraussetzung, um den Anforderungen des aktiven Dienstes zu genügen. Henning Zinner nimmt das sehr ernst und hat sich für zwei Formen entschieden, seinen Körper gesund und leistungsfähig zu halten. Im Sommer radelt der Köthener zwei bis drei Mal in der Woche nach Thalheim zu seiner Firma Hanwha Q Cells, wo er als IT-Administrator arbeitet.

Eine Tour ist 30 Kilometer lang. Dafür braucht er etwa 50 Minuten. „Ich habe mir ein E-Bike gekauft. Da kommt man nicht ganz so abgekämpft und verschwitzt an“, erzählte Zinner. Im Winter geht der Feuerwehrmann in der Köthener Badewelt regelmäßig schwimmen. Ein- bis zweimal in der Woche zieht er seine Bahnen. So bleibt der Kreislauf das ganze Jahr über in Schwung.

„Als Trupp in der Feuerwehr geht man immer zu zweit“

Und Zinner schafft es ohne Probleme durch den „Hamsterkäfig“, den er einmal im Jahr bei der praktischen Prüfung als Atemschutzgeräteträger bewältigen muss. Die Prüfung findet im Feuerwehrtechnischen Zentrum in Bitterfeld statt, wo sich die Kameraden durch eine Atemschutzstrecke kämpfen müssen. „Das ist ein recht anspruchsvoller Test. Wenn noch Luft in der Flasche ist und der Puls nicht zu hoch schlägt, hat man es geschafft.“

Neben Henning Zinner hat auch Alexander Utschig von der Freiwilligen Feuerwehr Dohndorf den Treppenlauf unter Atemschutz absolviert. „Er war etwas schneller als sich. Er ist aber auch 20 Jahre jünger“, berichtete Zinner. Die Idee, unter diesen erschwerten Bedingungen zu laufen, hatten beide unabhängig voneinander. Und sie bildeten beim Lauf einen Trupp, wie es bei der Feuerwehr üblich ist. „Als Trupp in der Feuerwehr geht man immer zu zweit“, erläuterte Henning Zinner. (mz)