1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Verdacht der Volksverhetzung: „Tagebuch der Anne Frank“ in Aken angezündet - Staatsanwaltschaft klagt drei Jugendliche an

Verdacht der Volksverhetzung „Tagebuch der Anne Frank“ in Aken angezündet - Staatsanwaltschaft klagt drei Jugendliche an

Vor über einem Jahr hatten drei Jugendliche an einer Bushaltestelle in Aken das „Tagebuch der Anne Frank“ verbrannt. Doch könnte es zu einem Prozess kommen.

28.07.2025, 12:56
Blick auf den Tatort, die Bushaltestelle an der Ecke Burg-/Poststraße in Aken.
Blick auf den Tatort, die Bushaltestelle an der Ecke Burg-/Poststraße in Aken. Foto: Wolfram Schlaikier

Aken/MZ/WSL. - Die Staatsanwaltschaft hat gegen drei Jugendliche (16 bis 17 Jahre) Anklage wegen Verdachts der Volksverhetzung in Tateinheit mit Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener erhoben. Das teilte Frank Pieper, Sprecher der Staatsanwaltschaft, auf Nachfrage mit. Einen Termin für die Verhandlung am Amtsgericht in Köthen gebe es noch nicht, sagte eine Sprecherin des Landgerichts.

Die Jugendlichen sollen am 29. Mai 2024 an der Bushaltestelle Burgstraße ein Exemplar des „Tagebuch der Anne Frank“ angezündet haben. Die Schüler der Sekundarschule Am Burgtor, zur Tat 15, 16 und 16 Jahre alt, hätten „ein Buch beschädigt und Teile davon in einem Papierkorb verbrannt“, teilte die Polizei damals mit.

„Das Tagebuch der Anne Frank ist ein Zeugnis der Shoa, dem planmäßig durchgeführten Massenmord an sechs Millionen Juden“, hatte Jana Müller vom Stadtarchiv Dessau-Roßlau bei einem Gedenken in Aken erklärt. Das Tagebuch zu verbrennen sei „eine antisemitische Tat und Ausdruck der totalen Missachtung der Opfer des Nationalsozialismus“.