Südliches Anhalt diskutiert nach Sturm Südliches Anhalt diskutiert nach Sturm: Wird aus maroden Bäumen Brennholz?

Weissandt-Gölzau - Wohin mit den umgestürzten Bäumen, die Sturm „Friederike“ im Südlichen Anhalt hinterlassen hat? Dieses Thema wurde von den Mitgliedern des Hauptausschusses vor einigen Tagen diskutiert. Das Problem: Die Mitarbeiter des Bauhofs kommen offenbar mit dem Aufräumen nicht so recht hinterher.
So beklagte Ausschussmitglied Tino Amler (Linke), es liege sogar noch ein Baum, der vergangenen Herbst umstürzte, am Klärwerk herum. Er bat darum, diesen schnellstmöglich entfernen zu lassen.
Holz der Bäume könnte den Bürgern überlassen werden
Hartmut Burghause (Fraktion CDU/Ortsbürgermeister) machte den Vorschlag, das Holz der Bäume aus dem öffentlichen Raum Bürgern zu überlassen. Die könnten es sich für den privaten Gebrauch als Feuerholz zersägen.
Man könne eine Liste machen, so dass nach und nach jeder Interessierte zum Zuge käme. Wäre das nicht eine gute Lösung, wollte er von Bürgermeister Thomas Schneider wissen.
Bürger bekommen Holz: Stadt könnte Geld sparen
„Wir können uns gern überlegen, wie wir damit umgehen“, antwortete der. Möglicherweise könne die Stadt sogar Geld sparen, weil sie das Holz nicht selbst wegräumen müsse. Andererseits könnten dann auch Vorwürfe aufkommen, die Stadt verschenke das Holz, anstatt daraus Einnahmen zu generieren.
Thorsten Breitschuh (Freie Wähler) sagte, in Sachen Verkehrssicherung müsse die Stadt zwar ran und Bäume fällen, die den Verkehr gefährden könnten. Ansonsten unterstützte er Burghauses Vorschlag.
Bürger müssten dann den kompletten Baum mitnehmen
Wenn Bürger das Holz haben wollten, müsse man allerdings darauf achten, dass die Leute den jeweiligen Baum „bis zum letzten Ast wegräumen“, anstatt nur die schönsten Stücke mitzunehmen.
Frank Junkert (CDU/Ortsbürgermeister) gab zu bedenken, dass das Ganze nicht ungefährlich sei. Wenn jemand bei der Arbeit an maroden Bäumen verletzt werde, „dann sind wir Mode“. Er schlug stattdessen vor, den Haushalt an den betreffenden Stellen zu ändern und mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
Ist die Aktion zu gefährlich?
Auch Tino Amler warnte vor den Gefahren. Ob der Baum nun schon liege oder erst gefällt werde: Was, wenn sich jemand ins Bein sägt, während er einen Baum auf öffentlichem Grund bearbeite? Dann hätte nicht nur der Verletzte, sondern am Ende auch die Stadt ein großes Problem.
„Wenn du in den Forst gehst und Holz haben willst, musst du erst einmal eine komplette Ausrüstung und einen Kettensägenschein vorweisen“, gab Amler zu bedenken. Als Laie einfach so mit der Säge anzurücken, das könne böse ausgehen.
Vorschlag wird noch mal überdacht
Und selbst wenn man Kettensägenschein und anderes mehr im Südlichen Anhalt auch zur Bedingung machen wollte - wer sollte das kontrollieren?
Auf solche Fragen gab es keine direkte Antwort. Er könne bei dieser Angelegenheit nicht sofort entscheiden, sagte Bürgermeister Schneider. „Wir schauen uns das noch mal an“, versprach er. (mz)