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Naturschutz Nach Sturmschaden am Mast: Storchenfamilie in Görzig hat nun ein neues Zuhause

Der Sturm hatte den baufälligen Mast aus Holz fast umgelegt. Ein Betonmast mit Horst soll dank einer Aktion vieler Akteure nun Abhilfe schaffen.

Von Wolfram Schlaikier Aktualisiert: 28.02.2022, 13:51
Der Betonmast mit dem Storchennest wird nahe dem Feuerwehrdepot in Görzig aufgestellt.
Der Betonmast mit dem Storchennest wird nahe dem Feuerwehrdepot in Görzig aufgestellt. (Foto: W. Schlaikier)

Görzig/MZ - Theo und die anderen Kinder aus der Bärengruppe des Kindergartens „Mauz und Hoppel“ sind ein bisschen aufgekratzt, denn es gibt einiges zu sehen am Freitagvormittag in Görzig: Ein Bagger stützt mit seinem Arm einen rund zehn Meter hohen Mast, während ein Radlader frischen Beton in die Grube für das Fundament kippt.

Die Baustelle für das neue Storchennest nahe dem Feuerwehrdepot ist ein Gemeinschaftsprojekt, das typisch ist für ein Dorf wie Görzig: Es zeigt nämlich, wie die Gemeinschaft funktioniert im ländlichen Raum.

Nur wenige Tage sind vergangen, seit der Sturm den alten Holzmast aus dem Lot gebracht hatte. Weil der Mast auf das benachbarte Wohnhaus zu stürzen drohte, rückte die Feuerwehr aus und sägte ihn ab. Nun gab es also kein Storchennest mehr in Görzig und das so kurz vor Beginn des Frühlings.

Nur wenige Stunden später brachte ein Aufruf von Ortsbürgermeister Swen Meyer per Handy-Messenger Bewegung in die Angelegenheit.

„Ein Vertreter der Elektrofirma Bohnefeld aus Schlettau meldete sich, die stellten uns den Betonmast zur Verfügung. Landwirt Markus Lattauschky aus dem Dorf half bei dem Transport, Heiko Mißbach, Chef der Köthener Tief-, Straßen- und Betonbau (KTSB) GmbH, stellte Baumaschinen und Personal zur Verfügung. Unterstützt vom Bauhof der Stadt und der Unteren Naturschutzbehörde beim Kreis haben wir es zusammen hinbekommen“, berichtet der Bürgermeister stolz.

„Die nahe Fuhneaue mit ihren Feuchtwiesen ist ideal für Störche. Ich kenne diesen Horst seit 1991, bis auf zwei Jahre gab es dort immer Nachwuchs“, berichtet Ingolf Todte (58), der Storchenbeauftragte für den Altkreis Köthen. Todte hatte das Basis-Geflecht geschaffen, das dem hoffentlich bald einfliegenden Storchenpaar als Grundlage dienen soll für den Nestbau. „Schön, dass der Standort erhalten wurde, er ist einer der besten im Raum Köthen.“