Städtefreundschaft mit Pszczyna Städtefreundschaft mit Pszczyna: Schloss Köthen wird in Polen vorgestellt

Köthen/Pszczyna - Es ist schon ein seltsames Gefühl, 650 Kilometer mit dem Auto von Anhalt nach Anhalt zu fahren. In Köthen am Schloss zu starten und in Pszczyna am Schloss anzukommen und dort Porträts und Dokumente der Fürsten vorzufinden, die über Jahrzehnte hinweg die Entwicklung der Stadt erheblich beeinflusst haben: Ferdinand und Heinrich von Anhalt-Köthen-Pleß. Auf deren (und weiteren) Spuren waren jetzt KKM-Chef Michael Schuster sowie seine Mitarbeiter Daniel Spielau und Christian Ratzel in der polnischen Stadt zu Gast, die bis 1847 aufgrund einer Erbschaft zu Anhalt-Köthen gehörte. Der Besuch diente der Vertiefung frisch angebahnter Kontakte zwischen Pszczyna und Köthen, sowohl auf städtischer als auch auf landkreislicher Ebene.
Buch und Ausstellung geplant
Die über die KKM schon praktische Erfolge zeitigen. Als erstes werde im Dezember einem Mangel abgeholfen, so Schuster: „Da wird dann ein Buch über Pszczyna in deutscher Sprache erscheinen.“ Das Werk von Jan Kruczek und Teresa Wlodarczak beschäftigt sich im wesentlichen mit der anhaltischen Geschichte in Pleß. In die Übersetzung mit eingearbeitet werden soll ein weiteres Kruczek-Werk, das sich mit dem Musikleben am Hof von Pleß befasst. Die Bücher sind Vorboten für eine Ausstellung in Köthen, auf der das Schloss Pleß vorgestellt wird.
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„Die Ausstellung wird im Frühjahr 2017 zu sehen sein“, sagt Michael Schuster, der sich auf die vielen interessanten Exponate freut, die dann den Weg nach Köthen finden werden. 2017 oder 2018 wird es dann eine Gegenausstellung in Pszczyna geben. Man wolle zeigen, was die aus Pleß stammenden Köthener Fürsten in ihrer Residenz bewegt haben. „Sie haben Köthen entscheidend beeinflusst“, unterstreicht Schuster und erinnert an Bahnhof und Bandhauer, an Naumann und Hahnemann. Darüber hinaus haben die Köthener eine Einladung zur Teilnahme an einem Kongress in Pszczyna bekommen, der im Mai zu Ehren des 70-jährigen Bestehens des Schlossmuseums stattfindet. „Dabei werden Schlossdirektoren aus der ganzen Welt erwartet. Wir freuen uns, dort das Schloss Köthen vorstellen und einen Ausblick auf dessen zukünftige Entwicklung geben zu können“, sagt der KKM-Chef.
Der sich noch bedeckt behält, wenn es um den eigentlichen Grund geht, dessentwegen das KKM-Trio nach Pszczyna gefahren war - die Suche nach Anknüpfungen der Hofmusik in Köthen und Pleß. Da gebe es Interessantes, aber erst müssen noch Fachleute ihr Urteil dazu abgeben. (mz)