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Späte Ehrung für Herbert Niemann

Von MATTHIAS BARTL 21.05.2010, 18:36

KÖTHEN/MZ/MB. - Herbert Niemanns sportlicher Zenit liegt schon mehrere Jahrzehnte zurück, der Mann aus Drosa weilt inzwischen auch schon seit ein paar Jahren nicht mehr unter den Lebenden - dafür aber kommt sein Name zu neuen Ehren. Der Judoka, der einst für den ASK Vorwärts Berlin kämpfte, ist Namenspate für die Trainingsstätte der PSV-Judokas im Klepziger "Lichtenhainer Garten", einem ehemaligen Ausflugslokal. Der Sozial- und Kulturausschuss, der sich in dieser Woche mit diesem Wunsch des PSV beschäftigte, stimmte dem Antrag auf einen Ehrennamen einstimmig zu.

Köthens Judo-Urgestein Jürgen Kümpfel hatte vor dem Ausschuss noch einmal die Hintergründe für die Namensgebung benannt. Niemann (1935-1991) wurde in Drosa geboren, lernte dort Stellmacher, ehe er nach Berlin ging und sportliche Karriere machte. Der Schwergewichtler war mehrfacher DDR-Meister, holte zwischen 1961 und 1965 viermal den Europameistertitel und nahm 1964 an den Olympischen Spielen in Tokio teil, wo er aber erfolglos blieb.

"Ich hatte Herbert Niemann in den 80er Jahren einmal nach Köthen holen wollen", dachte Kümpfel zurück. Es sei ihm aber deutlich gemacht worden, diese Idee nicht weiter zu verfolgen - zu dem Zeitpunkt war Niemann bei der DDR-Sportführung schon in Ungnade gefallen. "Wir wollen ihm als Sportsmann mit dieser Namensgebung in gewisser Weise ein Denkmal setzen und unseren jungen Judokas soll er Ansporn sein", meinte Kümpfel zur MZ.

Die endgültige Entscheidung über die Namensgebung fällt im Stadtrat am 24. Juni.