Seltene Blütenpracht im Vorgarten Seltene Blütenpracht im Vorgarten: Agave in Großbadegast ragt über fünf Meter in die Höhe

Großbadegast - Eine blühende Agave wird es in den Vorgärten hierzulande wohl nicht so oft geben. In Großbadegast indes fasziniert sie nun schon seit etlichen Wochen nicht nur ihren Besitzer Ronald König und seine Familie.
Immer öfter bleiben Passanten stehen, schauen und staunen. So etwas haben viele von ihnen - wenn überhaupt - nur in bedeutend wärmeren Gefilden gesehen, im Urlaub in Portugal oder Spanien etwa.
Auf über fünf Meter ist die Agave herangewachsen
Im Mai hat die Großbadegaster Agave sich entschlossen, auszutreiben, sich Stück für Stück gen Himmel zu recken. Der Blütenstand ist inzwischen bis auf die beträchtliche Höhe von 5,38 Meter gewachsen.
Und der 65-jährige König beobachtet und dokumentiert genau, wie sich seine Agave entwickelt. Begeistert ist auch Enkeltochter Jessica König. Mit ihren 1,50 Meter kann sie der Agave was die Größe betrifft jedoch schon lange nicht mehr Paroli bieten.
„Das sieht einfach nur schön aus“, schwärmt König und zeigt nach oben. Dort prangen grüne Knospen, die wie kleine Bananen aussehen und viele Blüten in einem wunderschönen Gelbton. „Jeden Tag kommen neue hinzu“, fügt er hinzu.
Stricke sollen den hohen Blütenstand vor Sturmböen schützen
Es schwirrt und summt in luftiger Höhe um die Blüten. Längst haben Insekten das neue Futterreservoir entdeckt. Damit es ihnen möglichst lange erhalten bleibt, hat König Stricke gespannt, die den holzigen Blütenstand fixieren und Sturmböen oder auch nur kräftigerem Wind keine Chance lassen.
„Sie hat sich manchmal schon ganz schön hin und her bewegt“, begründet König seine Vorsicht. Vorsichtig war auch seine Schwiegermutter, die 1982 Agaven-Senker aus dem Westen Deutschlands in den Osten schmuggelte.
Es hat geklappt und so erhielt die kleine Pflanze 35 Jahre Zeit, um sich in Großbadegast in immer größer werdenden Töpfen bzw. Kübeln mit Blumenerde zu entwickeln. Es braucht halt Geduld bis aus einem grünen Winzling solch eine imposante Pflanze wird. „Sie sammelt jahrelang Kraft, um dann nur einmal in ihrem Leben zu blühen“, bringt es König auf den Punkt.
Die kalten Monate verbringt die Agave in der Garage - ansonsten ist sie pflegeleicht
In Großbadegast stand sie von Mai bis Ende November draußen. „Die können schon minus fünf Grad Celsius aushalten, aber nicht dauerhaft“, bestätigt König. In den kälteren Monaten hat der 65-Jährige sie in die Garage gebracht, mit selbst gebautem Gestell und Hubwagen.
Ansonsten sei die Pflanze ziemlich anspruchslos und pflegeleicht. Dünger gab es keinen, Wasser nur bei großer Hitze - bis die Blüten kamen, dann reichte König täglich eine Kanne. Blühen kostet schließlich Kraft. (mz)