1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Köthener Schusterpfanne: Schusterpfanne aus Köthen: Hobbyköche aus Baden-Württemberg fragen bei OB Hauschild nach Tipps

Köthener Schusterpfanne Schusterpfanne aus Köthen: Hobbyköche aus Baden-Württemberg fragen bei OB Hauschild nach Tipps

Von Stefanie Greiner 09.04.2017, 10:00
Einmal im Monat kochen die Familie Kolesch aus Bad Urach und die Familie Fritz aus Metzingen ein Drei-Gänge-Menü aus einem anderen Bundesland.
Einmal im Monat kochen die Familie Kolesch aus Bad Urach und die Familie Fritz aus Metzingen ein Drei-Gänge-Menü aus einem anderen Bundesland. privat

Köthen - Mit diesem Anruf hat Bernd Hauschild nicht gerechnet: Da wollte der Oberbürgermeister zu Hause einfach nur entspannt Fußball gucken, als plötzlich das Telefon klingelte.

Am Apparat: ein Mann aus Bad Urach in Baden-Württemberg, der wissen wollte, ob in die Köthener Schusterpfanne wirklich so viele Birnen gehören. Bernd Hauschild, nach kritischer Selbsteinschätzung nicht gerade ein begnadeter Koch, versuchte ihm zu helfen. Er schaute in einem Kochbuch nach. Und tatsächlich: Die vielen Birnen müssen sein.

Der Hobbykoch holte sich Informationen über Köthen aus erster Hand

Der Mann am Telefon war Daniel Kolesch. Mit einer befreundeten Familie aus dem benachbarten Metzingen kocht seine Familie einmal im Monat ein Drei-Gänge-Menü aus einem anderen Bundesland. Dieses Mal war Sachsen-Anhalt an der Reihe.

Sie suchten nach Rezepten und fanden die Schusterpfanne. Die passte - mit ihren Birnen - gut zum bereits ausgewählten ersten und dritten Gang. Zur süß-sauren Linsensuppe mit gebackener Blutwurst und Birnenessig und dem Birnensorbet mit karamellisierten Walnüssen.

Daniel Kolesch und Philipp Fritz sind gelernte Köche, ihre Frauen von Beruf Hotelfachfrauen. Die schwäbische Küche kennen die Familien zur Genüge. Sie wollen die Bundesländer kulinarisch entdecken und haben beispielsweise schon Gerichte aus Bayern und Nordrhein-Westfalen nachgekocht.

Die Schusterpfanne - die Kartoffeln mit Birnen und Bauchspeck - machte die beiden Köche neugierig. Sie probierten das Rezept aus. Ihr Urteil: „Sehr lecker.“

Begeistert von der Offenheit von Bürgermeister Hauschild

Wo liegt dieses Köthen überhaupt? Das interessierte die Familien. Sie recherchierten. Und riefen einfach mal an. Direkt beim Oberbürgermeister. „Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch“, sagt Daniel Kolesch.

Von der Schusterpfanne kamen die Männer von einem Thema zum nächsten. Bernd Hauschild erzählte dem Mann aus Baden-Württemberg von Köthen und seinen Persönlichkeiten - von Johann Sebastian Bach, von Friedrich Naumann, von Samuel Hahnemann. „Ich glaube, ich habe drei Spiele der Bundesliga verpasst“, sagt er.

Daniel Kolesch war begeistert - von den Geschichten über Köthen, von der Freundlichkeit und Offenheit des Oberbürgermeisters. Es war das erste Mal, dass er - inspiriert vom Kochen - dort angerufen hat, wo das Rezept herkommt. Als nächstes ist übrigens Hamburg dran. Einen Wunsch hat Daniel Kolesch noch: „Vielleicht können sich die Köthener ja revanchieren.“ Indem sie ein Drei-Gänge-Menü aus seiner Heimat nachkochen. (mz)

Sie brauchen: 750 g Kasslerkamm ohne Knochen, 250 g Bauchspeck, 8 kleine harte Birnen, 8 kleine Kartoffeln, 8 mittelgroße Zwiebeln, 0,5 l Brühe, 3 EL Sonnenblumenöl, etwas Beifuß, Salz, Pfeffer

Fleisch und Speck in einer Pfanne anbraten. Beifuß in eine Auflaufform geben, Kasslerkamm und Bauchspeck darauf legen.

Stiele und Blüten der Birnen entfernen, anschälen, im Ganzen ans Fleisch legen. Zwiebeln und Kartoffeln schälen. Beides halbiert auf Fleisch und Speck legen. Leicht salzen, pfeffern, heiße Brühe in Auflaufform gießen, so dass Kartoffeln nicht vollständig bedeckt sind. Schusterpfanne im Backofen bei 200 Grad Celsius garen.

Kasslerkamm in Scheiben schneiden. Je eine Scheibe auf Brotteller geben, dazu ein Stück vom Speck, zwei Zwiebeln, zwei Birnen und zwei Kartoffeln. Soße darüber geben. (Quelle: Geniessen wie Gott in Anhalt)

Die Köthener Schusterpfanne
Die Köthener Schusterpfanne
privat