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Schule mit eigenem Sanitätsdienst

Von Stefanie Greiner 24.09.2007, 15:44

Aken/MZ. - Elf Schüler aktiv dabei

Mit Stolz blickt Gundula Hempel, Biologie-, Chemie- und Sozialkundelehrerin an der Sekundarschule, auf den schuleigenen Sanitätsdienst, den sie mit ins Leben gerufen hat. Seit 1995 ist sie ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz tätig und unterrichtet bereits seit einigen Jahren einzelne Schüler in Erster Hilfe. Das Interesse an den Kursen war steigend und so dauerte es nicht lange, bis die Idee für die Gründung eines Schulsanitätsdienstes aufkam. Mit der Unterstützung von Nico Henning und Marco Bräutigam, damals selbst noch Schüler der Sekundarschule, wurde das Projekt im vergangenen Schuljahr schließlich in die Tat umgesetzt.

"Ich war Feuer und Flamme, als ich von der Idee hörte", gesteht Marco Bräutigam, heutiger Leiter des Schulsanitätsdienstes Aken. Mit Aushängen wurde auf den außerunterrichtlichen Kurs aufmerksam gemacht und schon bald fanden sich die ersten Interessierten ein.

Derzeit sind es elf Jugendliche, die sich einmal wöchentlich treffen, um sich rund um das Thema Erste Hilfe auszutauschen und erlerntes Wissen zu festigen. "Ältere Schüler geben ihr Wissen an jüngere weiter. Das ist eine tolle Sache und die Schüler sind begeistert", freut sich Gundula Hempel. Auf verschiedenen schulischen Veranstaltungen, wie dem Unicef-Lauf, Sportfesten und dem Tag der offenen Tür zeigten die Jugendlichen des Schulsanitätsdienstes schon Präsenz. Immer auch bereit, sich im Ernstfall um die Erstversorgung eines Verletzten zu kümmern.

Mit der Arbeit seiner Schützlinge ist auch Leiter Marco Bräutigam zufrieden. "Alle gehen mit einer gewissen Ernsthaftigkeit an die Sache." Da der 16-Jährige derzeit ein freiwilliges soziales Jahr in der Altenpflege in Köthen absolviert, hat er die Betreuung und den Unterricht in Erster Hilfe an die zwei ältesten Mitglieder des Schulsanitätsdienstes übertragen.

Die Verantwortung und Leitung der Gruppe will Marco Bräutigam jedoch so schnell nicht aufgeben. Dafür liegt ihm die Arbeit des Schulsanitätsdienstes zu sehr am Herzen.

Überzeugung vermitteln

"Ich habe das Helfersyndrom", scherzt der 16-Jährige und drückt damit aus, was ihn zu seinem Engagement beim Schulsanitätsdienst und der Jugendfeuerwehr Aken motiviert. "Ich bin jemand, der gerne hilft, denn ich möchte ja auch, dass mir im Ernstfall geholfen wird", macht Marco Bräutigam deutlich, der sich auch später als Rettungsassistent für das Leben anderer Menschen einsetzen will.

Durch seine Leitung des Schulsanitätsdienstes will er diese Überzeugung auch an andere Schüler vermitteln. "Jeder, der Interesse hat, anderen Leuten zu helfen, der ist bei uns richtig", warb Bräutigam um weitere Interessenten.