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Schulbau in Köthen Schulbau in Köthen: Am Ludwigsgymnasium wird emsig gebaut

Von Ute Hartling-Lieblang 11.12.2013, 21:18

Köthen/MZ - Wer lange nicht auf dem Schulgelände des Köthener Ludwigsgymnasiums gewesen ist, kommt ins Staunen. Die Baustelle wird zwar den Schulbetrieb noch weit bis ins nächste Jahr hinein beeinträchtigen, aber der künftige Schulkomplex, der einmal alle 1 055 Schüler ohne Außenstelle beherbergen soll, nimmt zusehends Gestalt an.

Die neue Turnhalle samt Mehrzwecksaal wird schon eifrig genutzt und lässt erahnen, wie sich die Bedingungen für Schüler und Lehrer nach der Fertigstellung an diesem Standort insgesamt verbessern werden. Rund 7,5 Millionen soll der Bau am Ende kosten. Etwa ein Drittel davon sei schon verbaut, sagt Erich Mühlbauer, Amtsleiter für Hochbau, Tiefbau und Gebäudeverwaltung bei der Landkreisverwaltung.

"Bis zum Jahresende, das ist unser Kampfziel"

Insgesamt zwölf neue Klassenräume entstehen hier, dazu Vorbereitungsräume für Physik, Chemie, Biologie, Astronomie und Kunst, dazu noch drei allgemeine Räume, fasst Mühlbauer zusammen. Die neuen Räume konzentrieren sich alle in Haus 3, dem ehemaligen Schlösschen. „Unser Sorgenkind“, sagt Mühlbauer mit Blick auf die erst beim Bau so richtig sichtbar gewordene marode Bausubstanz des Denkmals, die nun Mehrkosten von rund 1,2 Millionen Euro verschlingt.

Im Moment sind die Dachdecker der Firma G+V Zörbig dabei, den Bau winterfest zu machen. „Bis zum Jahresende, das ist unser Kampfziel“, sagt Mühlbauer. „Dann haben wir hier eine klassische Winterbaustelle.“ Von der Wallstraße aus kann man schon in die neuen Fenster des Schlösschens blicken.

Parallel dazu läuft die Sanierung von Haus 2, die sozusagen in die letzte Phase tritt. Im Januar, so hofft der Amtsleiter, wird der erste Bauabschnitt bei der Innensanierung von Haus 1 gestartet. Da dies bei laufendem Schulbetrieb erfolgt, ist die Einteilung in Bauabschnitte erforderlich. Es wird also nicht nur gebaut, sondern es werden auch ganze Klassenzimmer leergeräumt und ausgelagert. Schüler müssen umziehen.

Energiesparende Technik verbaut

Zum Beispiel in den neuen Klassenraum im Haus 4, der vom Fußboden bis zur Decke samt Heizung inzwischen neu gestaltet wurde. Früher befand sich hier der alte Musikraum. Die neu und zusätzlich installierte Toilettenanlage für die Herren überrascht mit einer modernen Trockenspülung. Das spare Wasser und sei garantiert geruchsfrei, sagt Mühlbauer.

Kostenminimierung ist überhaupt ein gutes Stichwort für den Bau. So sei die neue Wärmeversorgung für den gesamten Schulkomplex nicht nur zentralisiert worden, sondern, mit neuer Brennwerttechnik ausgestattet, auch energiesparend. Dämmung und moderne Beleuchtung sorgen ebenso wie die geplante Aufgabe des Außenstandortes in der Rüsternbreite für sinkenden Betriebskosten.

Doch zurück zum Haus 4. Steigt man die frisch sanierte Innentreppe hinauf, findet man im Obergeschoss zwei schmucke Aufenthaltsräume für Lehrer, die sich hierher zurückziehen können, um zum Beispiel Klassenarbeiten zu korrigieren. Auch eine kleine Teeküche gibt es hier oben.

In den Häusern 1 und 2 hat sich am Zuschnitt der Räume nichts geändert, erklärt der Amtsleiter. Hier ging es vor allem darum, moderne Brandschutztechnik in Gestalt von Brandschutztüren nachzurüsten, Sanitäranlagen und Elektroinstallation zu erneuern sowie ein modernes WLAN-Netz zu installieren, nennt er einige Beispiele.

Ein Barockgarten soll entstehen

Beim Gang über den Schulhof wird deutlich, dass sich auch hier schon so manche Veränderung vollzogen hat. Nachdem alle Versorgungsleitungen im Erdreich waren, konnte der Hof neu gepflastert und begrünt werden. Moderne Sitzmöbel und Beleuchtungselemente komplettieren das Areal.

Nur der Außenbereich vor dem ehemaligen Schlösschen ist noch Baustelle. „Hier soll einmal ein kleiner Barockgarten entstehen“, blickt der Bauherr voraus.

Ginge es nach Erich Mühlbauer, würde er gern bis zum neuen Schuljahr alles unter Dach und Fach haben. Doch Baustellen wie diese sorgen mitunter für viele kleine und große Überraschungen, wie man am Schlösschen gesehen hat. Die können manchmal aber auch positiv sein. So ist der Amtsleiter zuversichtlich, dass am Ende auch noch die Erneuerung der Aula in Angriff genommen werden kann.