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"Schlimmer als im Knast" "Schlimmer als im Knast": Ärger über Kloregeln an Köthener Sekundarschule

Von Doreen Hoyer 07.03.2016, 09:06
Eine Toilette.
Eine Toilette. dpa

Köthen - Manche Bedürfnisse sind wirklich dringend - vor allem jene, die den Menschen zur Toilette führen. So erklärt sich wohl auch die Empörung einer Leserin, die sich an die MZ wandte, jedoch anonym bleiben wollte. Die Frau berichtete von den Regeln zur Toilettennutzung, die angeblich an der Sekundarschule „An der Rüsternbreite“ gelten. „Die Toiletten sind verschlossen und werden erst in den Pausen geöffnet“, berichtete die Frau. Jeder Schüler, der sie in der Pause nutzen wolle, müsse sich in einer Liste registrieren. Und da die Toiletten von Zehntklässlern aufgeschlossen würden, diese aber manchmal nicht rechtzeitig zu Pausenbeginn zur Stelle seien, gebe es großen Andrang. „Schlimmer als im Knast“, fand die Leserin dies.

Im Unterricht verschlossen

Die MZ fragte bei der Leiterin der Sekundarschule, Marion Kahle, nach. „Es ist immer gewährleistet, dass jeder Schüler die Toiletten aufsuchen kann“, versicherte sie. Tatsächlich seien diese seit November zu Unterrichtszeiten verschlossen. Aber auch dann könnten die Schüler sich erleichtern. „Sie können sich den Toilettenschlüssel im Sekretariat holen“, so Kahle. Wenn Schüler den Schlüssel abholen, tragen sie sich in eine Liste ein. „Das ist alles“, so Kahle. Die Schule führe keine Liste darüber, wer wann die Toiletten benutze.

In den Pausen, so Kahle weiter, seien die Toiletten offen. Was die Zehntklässler betrifft: Die Schüleraufsicht, die aus älteren Schülern bestehe, sei in den großen Pausen dafür zuständig, die Toiletten im Obergeschoss zu öffnen.

Vandalismus als Auslöser

Dass die Waschräume während des Unterrichts verschlossen sind, liege daran, dass es immer wieder zu Sachbeschädigungen gekommen sei. So seien Toiletten mutwillig verstopft und Wände beschmiert worden. Die Regeln sollen zunächst als Test bis Ende des Schuljahres gelten. (mz)