Sachsen-Anhalt-Tag 2015 in Köthen Sachsen-Anhalt-Tag 2015 in Köthen: Per Anhalter ins Himmelreich

Köthen - „Grüß Gott du schöner Morgen“, so wurden am Sonnabend Spaziergänger mit mehrstimmigem, klarem Satzgesang in der Köthener Stiftstraße empfangen. Eine Straße der Ruhe und Besinnung erlebten sie dort im Ökumenischen Kirchendorf mitten in all dem Trubel des Sachsen-Anhalt-Tages. Auf der Bühne hatten sich die Kirchenchöre Görzig und Gröbzig/Wörbzig unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz für ein Konzert zusammengetan.
„Wir wollen dem Sachsen-Anhalt-Tag ein wenig Tiefe verleihen“, erläuterte Pfarrer Wolfram Hädicke das Anliegen des Kirchendorfes, das mit dem fröhlichen Spruch „Per Anhalter ins Himmelreich“ die Besucher lockte. Neben Angeboten des Caritasverbandes, der Stiftung Evangelische Jugendhilfe, der Freikirchlichen Gemeinde, der Behindertenhilfe des Diakonischen Werkes und weiterer Organisationen und Glaubensgemeinschaften gab es eine Illusionsshow, Konzerte, Kino und unter dem Motto „Anhalten - geistliche Impulse“ stündliche Andachten.
Publikum stimmt ein
Das Publikum zeigte sich mit Texten und Melodien erstaunlich vertraut und stimmte in Lieder wie „Geh’ an mein Herz und suche Freud’“, „Es tönen die Lieder“ und „Kein schöner Land“ ein. Nur einmal mussten die Zuhörer passen, als die 15 Frauen und zwei Männer das Vaterunser in Englisch anstimmten.
Nicht der Gesang sei das Schwierige in der Chorarbeit, sagte Martina Apitz, die beide Chöre leitet und im Sommer oft mit dem Fahrrad zu den Proben nach Görzig und Gröbzig fährt. „Schwierig ist es, Leute zu finden, die gern singen, besonders in den kleinen Kirchengemeinden um Köthen“, erklärte sie. Wenn die Sängerinnen und Sänger aber einmal dabei seien, kämen sie immer wieder.
Das kann Elfriede Kunze bestätigen. Mit 84 Jahren ist sie die Älteste im Kirchenchor Görzig. „Ich habe von Kindesbeinen an gern gesungen, aber erst seit ich Rentnerin bin, habe ich dafür Zeit“, berichtet sie.
Vor einigen Jahren hat Elfriede Kunze auch ihre Töchter Ute Kunze und Inge Taubert für das Singen im Kirchenchor begeistert. „Das Singen ist für mich befreiend, man vergisst dabei einfach alle Sorgen“, schwärmt Inge Taubert. „Es macht mir Freude, in der Gemeinschaft zu singen“, meint auch Alfred Hohmann, einer der beiden Männer im Chor.
