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Reppichau Reppichau: Imagefilm über touristische Höhepunkte

Von Michael Maul und Henrik Klemm 05.08.2017, 12:00
Drehort Reppichau: Mit den Rädern auf Entdeckungsreise sind Monika Herwig und Gerhard Stöhr. Im Eike-von-Repgow-Dorf treffen sie auch auf Fürstin Irmgard von Thüringen und auf eine Marketenderin. Vielleicht findet genau diese Einstellung ihren Weg in den neuen Imagefilm des Landkreises.
Drehort Reppichau: Mit den Rädern auf Entdeckungsreise sind Monika Herwig und Gerhard Stöhr. Im Eike-von-Repgow-Dorf treffen sie auch auf Fürstin Irmgard von Thüringen und auf eine Marketenderin. Vielleicht findet genau diese Einstellung ihren Weg in den neuen Imagefilm des Landkreises. Heiko Rebsch

Köthen - Erich Reichert lässt da keine Zweifel zu. „Es ist doch logisch, dass Reppichau in den neuen Imagefilm des Landkreises hineingehört“, sagt der Ortsbürgermeister des Eike-von-Repgow-Dorfes am Donnerstagmorgen kurz vor Drehbeginn. Von einem Kulturerbe europäischen Ranges spricht er und davon, dass dem Verfasser des Sachsenspiegels, des ältesten deutschen Rechtsbuches, ein Platz neben Martin Luther gebührt, wenn es um die großen Persönlichkeiten der Region geht. Und damit stehe auch Reppichau, dem Sitz der Familie von Repgow, ganz vorn bei den touristischen Attraktionen Sachsen-Anhalts.

Viele Mitstreiter, ein aktiver Förderverein mit 130 Mitgliedern deutschlandweit, haben das Dorf seit über einem Jahrzehnt zu einem Freilichtmuseum „Kunstprojekt Sachsenspiegel“ gemacht. Im vergangenen Jahr seien fast 10 000 Menschen in den knapp 500-Seelen-Ort gekommen, um zu sehen, zu staunen, um sich zu informieren, erzählt Reichert.

Reppichau fasziniert

Am Donnerstag indes besucht Hannah Seidel mit ihrem Filmteam Reppichau. Die Produktionsleiterin der Bonner Firma „Natural born explorers GmbH“ dreht ein neues Image-Video für den Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit seinen Ausflugszielen, Museen und Sehenswürdigkeiten. Der Landkreis soll bekannter gemacht werden, damit noch mehr Gäste den Weg nach Anhalt-Bitterfeld finden.

Als helfende Hand begleitet Hans-Ulrich Reisbach vom Tourismusamt des Landkreises das junge Filmteam zu den etwa 20 Drehorten. Das Team hat sich gut vorbereitet. Mehrere Kameras stehen bereit und sogar eine Drohne steht für Eventualitäten zur Verfügung.

„Wir müssen oft schnell entscheiden und uns vor allem nach dem Wetter richten“, sagt die Produktionsleiterin. Schließlich soll das Video ja Positives ausstrahlen und die Menschen, die es sich ansehen, zum Reisen in die Region animieren. Am Dienstag etwa haben die jungen Filmemacher Kameras und Scheinwerfer im Wolfener Industrie- und Filmmuseum aufgebaut. Die Traditionsfilmstätte darf im Film nicht fehlen. Auch im Irrgarten Altjeßnitz oder an der Seebrücke der Goitzsche konnte man die Crew beobachten. „Man muss den Blick für das Schöne haben“, betont Hannah Seidel. Und das sei für Fremde einfacher zu erkennen, als für Einheimische. „Man wird betriebsblind“, sagt sie.

Umfassendes Gesamtbild des Landkreises

„Wir haben im Laufe der Jahre schon für viele Firmen Imagefilme hergestellt und uns damit einen Namen gemacht“, sagt Seidel. Einen Dreh über den Elberadweg oder den Harz nennt sie als Beispiele. Um dieses Konzept jetzt für den Landkreis Anhalt-Bitterfeld umzusetzen, werden für bestimmte Szenen sogar Schauspieler mit ins Boot geholt. „Die Kinder und Erwachsenen spielen dabei aber keine entscheidende Rollen, sondern erkunden und beleben im Film die Orte“, erklärt Seidel. „Wie im Irrgarten Altjeßnitz zum Beispiel.“ Wichtiger sei, in kurzen filmischen Schnitten die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten darzustellen. „Die Bilder und Videosequenzen werden eine klare Aussage bringen.“

Um ein umfassendes Gesamtbild des Landkreises darzustellen, habe man dem Team verschiedene Drehorte vorgegeben, beschreibt Reisbach die Arbeit. Neben den bekannten Orten im Altkreis Bitterfeld zählen dazu auch touristische Anziehungspunkte wie das Hahnemann-Haus, der Bachsaal oder die Bibliothek für Homöopathie in Köthen, hier wurde auch am Donnerstag gedreht, sowie das Francisceum, das Schloss, der Elberadweg und die Katharina-Ausstellung in Zerbst, die am Freitag auf dem Plan stehen.

Verschiedene Varianten

2016 habe das Sachgebiet Tourismus den Auftrag erhalten, sich um die Herstellung eines aktuellen Videos zu kümmern, beschreibt Reisbach den Anfang des Projektes. Nach der Fördermittelbewilligung habe man in einer beschränkten Ausschreibung vier Firmen angeschrieben, drei hätten reagiert. Am Ende habe die Bonner Firma den Zuschlag erhalten. Die Kosten belaufen sich auf 60 000 Euro, wovon 80 Prozent durch das Land gefördert werden. Sowohl der Tourismusausschuss als auch der Kreistag habe dem Projekt zugestimmt, sagt Reisbach. Das Video wird es in verschiedenen Varianten geben. Je nach Verwendungszweck ein-, zwei- oder fünfminütig. „Zudem erhalten Bitterfeld-Wolfen, Köthen und Zerbst noch eine zweiminütige, thematisch auf sie zugeschnittene Version, die sie für ihre Werbezwecke verwenden können“, erklärt Reisbach.

In Reppichau wird derweil geradelt. Die Touristen darstellenden Models treffen dabei auf historisch gewandete Menschen und erkunden den Ort. „Jetzt tauchen wir in Geschichte ein“, sagt Reißbach. Jung, frisch, ohne Sehenswürdigkeiten aneinander zu reihen, so soll es sein. (mz)

Im Wohnhaus von Samuel Hahnemann in der Köthener Wallstraße wurde auch dessen Reiseapotheke von Kameramann Marcus Gloger gefilmt.
Im Wohnhaus von Samuel Hahnemann in der Köthener Wallstraße wurde auch dessen Reiseapotheke von Kameramann Marcus Gloger gefilmt.
Heiko Rebsch
Model Isabelle Brüning als Touristin in Reppichau - da gibt es jede Menge zu entdecken und natürlich den späteren Zuschauern zu zeigen.
Model Isabelle Brüning als Touristin in Reppichau - da gibt es jede Menge zu entdecken und natürlich den späteren Zuschauern zu zeigen.
Heiko Rebsch