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Rassegeflügel wird künftigen Züchtern in die Wiege gelegt

Von STEFANIE GREINER 24.11.2008, 17:28

AKEN/MZ. - Während auf der Bühne die Pokale für die schönsten Tiere vergeben wurden, herrschte im Saal bereits reges Treiben.

Eilig wurden große Holzkisten für den sicheren Transport der Tiere vor den Ausstellungskäfigen platziert. Mit geübtem Handgriff setzten die Züchter ihre Hühner und Tauben vom Käfig in die Box. "Man nimmt sie entweder an den Oberschenkeln oder greift mit beiden Händen von oben zu", erklärte Ingrid Exner. Seit vielen Jahren unterstützt die Reppichauerin ihren Mann bei der Geflügelzucht. Das Ehepaar besitzt unter anderem Zwerg-Welsumer.

Auch Uwe Oswald interessiert sich für die Zucht von Geflügel. Der Vorsitzende des Akener Rassegeflügelzuchtvereins hat sich auf die Taubenrasse der Mährischen Strasser spezialisiert. "Es ist eine sehr zuchtfreudige und hübsche Rasse", begründete der Großkühnauer seine Entscheidung. Sein Anliegen sei vor allem die Verbesserung einer Rasse.

Die Begeisterung für die Zucht von Geflügel werde in vielen Fällen von Generation zu Generation weiter gegeben. Das trifft auch auf Wolfgang Kaatz zu. "Man bekommt die Tiere in die Wiege gelegt", erklärte er sinnbildlich. So habe sich bereits sein Großvater der Zucht gewidmet. Kaatz selbst habe dann seine Tochter für dieses Hobby begeistern können.

Im Akener Rassegeflügelzuchtverein engagieren sich derzeit 48 Mitglieder. Auch die Nachwuchsarbeit sei zufrieden stellend, wie der Vereinsvorsitzende informierte. Einer der Jungzüchter ist Mario Packendorf. "Ich bin damit aufgewachsen und kann ohne die Tiere nicht leben", beschrieb der 19-jährige Akener. Vor sechs Jahren begann er mit der Zucht von Altenburger Trommeltauben.

Auch wenn sich die Akener Züchter derzeit keine Sorgen um den Nachwuchs machen müssen, eine Sache bedrückt sie dennoch. "Seit 120 Jahren findet die Ausstellung am Totensonntag statt", betonte Schriftführer Jürgen Wolf. Jetzt soll diese Tradition allerdings über den Haufen geworfen werden. "Um den Feiertag zu wahren", gaben die Züchter verständnislos wieder. In einer Gesprächsrunde mit dem SPD-Politiker Ronald Doege versuchten sie, diese Problematik zu klären. "Er hat uns Hoffnungen gemacht, dass der Termin bleibt", erzählte Jürgen Wolf.