1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Poststreik in Köthen: Poststreik in Köthen: Briefdienst ist eine gefragte Alternative

Poststreik in Köthen Poststreik in Köthen: Briefdienst ist eine gefragte Alternative

Von Stefanie Greiner 02.07.2015, 10:24
Einige Zusteller liefern in Köthen trotz Streiks Briefe aus.
Einige Zusteller liefern in Köthen trotz Streiks Briefe aus. dpa Lizenz

Köthen - Mehrmals am Tag muss Verena Schiffner den Briefkasten in ihrem Buchladen leeren. Denn in dem landen zurzeit vier- bis fünfmal so viele Briefe wie vor dem Poststreik.

Der läuft nun schon die vierte Woche. Und führt dazu, dass die Köthener verstärkt auf Alternativen setzen. Zum Beispiel auf den MZZ-Briefdienst, dessen Briefmarken auch Verena Schiffner verkauft.

Wie lange der Streik noch dauert, ist ungewiss. Am Freitag würden sich Post und Verdi noch mal an einen Tisch setzen, informierte Anke Blenn. Die MZ hat der Sprecherin der Deutschen Post ein paar Fragen zum Ausstand der Zusteller gestellt.

Warum werden Briefe und Pakete in einigen Teilen von Köthen zugestellt - und in anderen nicht?

Das liegt daran, dass nicht alle Mitarbeiter streiken. In den Bereichen, deren Zusteller im Dienst sind, werden Sendungen auch zugestellt. Welche Angestellten streiken und welche nicht, kann sich aber von Tag zu Tag ändern. „Derzeit gewährleistet die Deutsche Post durch umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen, dass bundesweit täglich rund 80 Prozent der Briefe und Pakete zeitgerecht ausgeliefert werden“, teilte Anke Blenn mit.

Was ist mit „Ausgleichsmaßnahmen“ gemeint?

Die Post setzt derzeit auch Mitarbeiter aus anderen Bereichen, wie aus der Verwaltung, für die Zustellung ein. Es gibt aber auch externe Aushilfen. Das können beispielsweise Studenten sein. Auf die greift die Post nicht nur jetzt, sondern auch in Urlaubszeiten zurück. „Natürlich sind auch diese Mitarbeiter zuvor eingearbeitet worden und auf das Post- und Briefgeheimnis verpflichtet“, merkte die Post-Sprecherin an.

Wie kommen wichtige Unterlagen auch in Zeiten des Poststreiks fristgerecht an?

„Wir haften nicht dafür, wenn Sendungen verspätet ankommen“, sagt sie. Denn Streik gelte als höhere Gewalt. Wer auf Nummer sicher gehen will, dem empfiehlt Anke Blenn eine sogenannte Express-Sendung. Die kostet zwar mehr, kommt aber auch in Streik-Zeiten an. Die Hochschule Anhalt rät Anwärtern übrigens, sich im Internet für Studiengänge zu bewerben und drückt bei Bewerbungsfristen auch mal ein Auge zu.

Vom Streik nicht betroffen ist der MZZ-Briefdienst. Die Zustellung erfolgt täglich.

In Köthen können Briefe und Sendungen bis ein Kilogramm in Verena Schiffners „Mein Buchladen“, Schalaunische Straße 32, montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr abgegeben werden. (MZ)