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Polizeireform in Anhalt-Bitterfeld Polizeireform in Anhalt-Bitterfeld: Regionalbereichsbeamte auf Streife

Von stefanie greiner 14.07.2014, 17:44
Die neue Polizeireform in Sachsen-Anhalt hatte schon vor ihrem Beschluss für viele Diskussionen gesorgt.
Die neue Polizeireform in Sachsen-Anhalt hatte schon vor ihrem Beschluss für viele Diskussionen gesorgt. dpa/Symbol Lizenz

köthen/MZ - Viele sind bereits im Dienst, andere noch im Urlaub. In den kommenden Tagen und Wochen aber werden alle Regionalbereichsbeamten des Landkreises mit ihrer Arbeit beginnen.

„Ich bin zuversichtlich, dass das Konzept aufgeht“, sagt Gerald Kohl. Er hat das Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld sechs Jahre lang geleitet und die Polizeireform des Innenministers Holger Stahlknecht für den Landkreis umgesetzt.

In der Fläche gut aufgestellt

Zur Erklärung: Mit einem Erlass hatte der Minister zum 1. Juli den Weg für strukturelle Veränderungen bei der Polizei freigemacht. „Die Bürger wollen die Polizei wieder auf der Straße sehen“, lautete seine Devise. Mit der Einführung von Regionalbereichsbeamten wollte er dabei gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Beamten wieder näher an die Bürger bringen und die Personalnot im Land bekämpfen. „Nicht mehr alle Revierstationen konnten personell besetzt werden“, sagt Gerald Kohl über Sachsen-Anhalt. „Mit den Regionalbereichsbeamten kann die Polizei trotzdem in der Fläche gut aufgestellt sein.“

Der Landkreis war von der Personalnot nicht betroffen. „Anhalt-Bitterfeld hat das Glück gehabt, dass wir noch 22 Beamte in den Revierstationen hatten“, macht Gerald Kohl deutlich. Der ehemalige Revierleiter ist froh, dass er im Zuge der Reform nicht noch Personal abgeben musste. „Wir haben in Anhalt-Bitterfeld darum gekämpft und es ist uns gelungen, den Stand zu behalten, den wir vor dem 1. Juli hatten“, sagt er.

Um die zehn Regionalbereiche des Landkreises, die sich an den Gemeindestrukturen orientieren, kümmern sich 22 Regionalbereichsbeamte. Mit der Ausnahme von Bitterfeld-Wolfen sind es zwei pro Gebiet.

Wie viele Regionalbereichsbeamte in einer Gemeinde oder in einer Stadt unterwegs sind, hängt von deren Einwohnerzahl ab. Kommunen mit unter 30 000 Einwohnern stehen zwei Beamte zu, bei weiteren 10 000 Einwohnern kommt jeweils ein weiterer Polizist hinzu. Für die zehn Regionalbereiche im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sind das dann insgesamt 22 Beamte.

In den Gemeinden und Städten des Altkreises Köthen sind folgende Regionalbereichsbeamte im Einsatz:

Aken: Polizeihauptmeister Michael Kaufmann und Polizeiobermeisterin Ina Churt

Köthen: Polizeihauptmeister Torsten Stasche und Polizeihauptmeister Guido Melzer

Osternienburger Land: Polizeikommissar Werner Kunz und Polizeihauptmeister Bernd Strauch

Südliches Anhalt: Polizeihauptkommissar Armin Fischer und Polizeihauptmeister Mario Bedranowski (sgr)

Die Beamten sollen vor allem eins: präsent sein. „Wir sind eine bewegliche Polizei“, sagt Gerald Kohl. 80 bis 85 Prozent ihrer Arbeitszeit würden die Männer und Frauen deshalb unterwegs sein. Nicht immer nur zu zweit, sondern oft auch allein. Schon deshalb, umdamit ein möglichst großes Zeitfenster abdecken zu können.

In erster Linie Streifenpolizisten

Eine Anlaufstelle soll es aber trotzdem geben. Einen Raum, in dem die Regionalbereichsbeamten auch mal Papierkram erledigen können. In vielen Gemeinden werden dafür noch passende Räumlichkeiten gesucht.

Vor Ort sollen die Beamten mit Bürgermeistern zusammenarbeiten, mit Vereinen, Schulen und Einwohnern. Sie sind in erster Linie Streifenpolizisten, kümmern sich aber auch um Kriminal- und Verkehrsprävention.

Jeweils zwei Regionalbereichsbeamte sind mit einem Streifenwagen, einem Laptop und einer Digitalkamera ausgestattet. Jeder von ihnen besitzt zudem ein Handy und ein Funkgerät. Über die Anschaffung von Dienstfahrrädern denkt die Polizei derzeit noch nach.