Photovoltaikanlage auf dem Flugplatz

Köthen/MZ. - 175 000 Solarmodule
Investor ist die in Bolanden (Rheinland-Pfalz) ansässige Juwi Solar GmbH. Sie will eine Solarstromanlage errichten und den erzeugten Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Die Fläche, auf der das Vorhaben umgesetzt wird, ist rund 56 Hektar groß. Zur Solarstromanlage mit ihren einzelnen Modulen gehört auch eine Lager- und Wartungshalle, die in einem bereits bestehenden Bunker untergebracht werden soll. Die einzelnen Photovoltaik-Standorte werden jeweils von einem zweieinhalb Meter hohen Zaun eingegrenzt. Der Bau der Solaranlage soll Mitte des nächsten Jahres beginnen und sich über zwei Jahre hinweg erstrecken.
Die Dimension des Vorhabens spielte in der Ausschuss-Sitzung keine Rolle. Doch sie könnte durchaus den Zusatz Superlativ bekommen. Wie Christian Hinsch, Pressesprecher der Firma Juwi Solar GmbH, auf MZ-Anfrage mitteilte, wäre es nach dem jetzigen Stand die weltweit zweitgrößte
Anlage ihrer Art, die in Köthen errichtet werden soll. Hinsch räumte freilich ein, dass sich diese Rangfolge auch schnell wieder ändern könnte. "Dieser Markt befindet sich in einem rasanten Wachstum", sagte er. Juwi Solar will nach seinen Angaben zwischen 45 und 50 Millionen Euro investieren. Vorgesehen ist die Errichtung von insgesamt 175 000 Solarmodulen. Mit ihnen ist es möglich, im Jahr rund 13 Millionen Kilowattstunden Strom zu erzeugen. "Das reicht aus, um etwa 4000 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom zu versorgen", sagte Hinsch. Der Pressesprecher verwies insbesondere auf die saubere und umweltfreundliche Art der Stromerzeugung, mit der es möglich sei, den Ausstoß von rund 8500 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr zu vermeiden.
Das Unternehmen aus der Pfalz hat laut Christian Hinsch im Landkreis Delitzsch (Sachsen) bei Rote Jahne auf einer Fläche, die ebenfalls ein früherer Militärflugplatz war, eine Solaranlage mit einer Jahresleistung von sechs Megawatt errichtet. Im Aufbau befindet sich derzeit bei Waldpolenz (östlich von Leipzig) die laut Hinsch "weltgrößte Anlage dieser Art", die einmal eine Jahresleistung von 40 Megawatt haben soll. Köthen liege mit seiner anvisierten Leistung dazwischen.
Ausgleichspflanzungen
Zwei Fragen spielten in der Diskussion während der Ausschuss-Sitzung eine Rolle. Stadtrat Herbert Kühnel mahnte ausreichende Ausgleichsmaßnahmen durch Pflanzungen von Bäumen und Sträuchern an. Diese sind im Bebauungsplan festgeschrieben. Aus der Ortschaft Wülknitz, teilte Stadtplaner Werner Georges mit, habe es Anfragen gegeben, ob die Photovoltaikanlage den Fernsehempfang stören könnte. Das wolle man noch prüfen. Christian Hinsch von Juwi Solar sagte dazu der MZ, dass es keine Beeinträchtigungen geben werde.
