Pergande-Gruppe Pergande-Gruppe: Aufschwung in Gölzau

weissandt-gölzau/mz - Rund 31 Millionen Euro will die Pergande-Gruppe in den nächsten vier bis fünf Jahren in mehrere Projekte an ihrem Stadtort in Weißandt-Gölzau investieren. Die Zahl der Beschäftigten soll bis Ende 2015 von heute rund 180 auf über 300 steigen. Diese Zahlen beeindrucken umso mehr, da in Deutschland manche gestandenen Wirtschaftsriesen von Krise reden und Jobs in großen Dimensionen streichen. „Bei uns gab es nie Kurzarbeit oder betriebsbedingte Kündigungen“, sagt Mirko Peglow. Der 38-jährige promovierte Ingenieur ist neben Susann Krohn und dem Gründer Wilfried Pergande seit rund einem Jahr Geschäftsführer bei Pergande in Weißandt-Gölzau.
Hohe Qualität sichert stabile Auftragslage
Das Unternehmen stellt verschiedene Granulate vor allem für die chemische Industrie her und entwickelt und baut Anlagen oder Anlagenteile. Letztere sind nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für Kunden in der ganzen Welt bestimmt. Von marktführenden Chemiekonzernen erhält das Unternehmen zum Beispiel bis zu sechs Einzelkomponenten von Pflanzenschutz- oder Waschmitteln und veredelt diese in eigenen Anlagen zu Granulaten. Dabei wird ein besonderes Verfahren, die sogenannte Wirbelschichttechnologie, angewendet, die es unter anderem ermöglicht, dass sich die Wirkstoffe im Granulat gleichmäßig verteilen. So entsteht ein hochwertiges Endprodukt.
Die hohe Qualität der Produkte sichert dem Unternehmen eine stabile Auftragslage. „Wir haben keine Reklamationen“, erklärt Peglow. Als einen weiteren Bestandteil des Erfolgsrezeptes nennt der Geschäftsführer eine enge Kooperation mit Hochschulen - speziell der Uni Magdeburg und der Hochschule Anhalt. Die neuesten technischen Entwicklungen werden so ohne Zeitverlust in die Praxis überführt.
Davon kann Mirko Peglow viel aus eigener Erfahrung berichten. Zwar ist er noch nicht lange bei Pergande, hat aber davor jahrelang als wissenschaftlicher Oberassistent bzw. Juniorprofessor und Fachmann für Wirbelschichttechnik mit dem Unternehmen kooperiert - zuletzt als Leiter einer Gruppe von Nachwuchsforschern an der Magdeburger Universität. Mit der Uni ist er übrigens immer noch eng verbunden - als Honorarprofessor für Wirbelschichttechnik.
Eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum
Die Pergande-Gruppe verfügt derzeit über vier Granulieranlagen im Versuchsmaßstab und sechs Produktionsanlagen und ist somit auf dem Gebiet der Wirbelschichtgranulierung weltweit führend.
Diese Führungsposition sei auf technische Innovationen zurück zu führen, den hohen Standard der Anlagen, auf Zuverlässigkeit und Produktqualität. Das schaffe Vertrauen bei den Kunden, so Peglow. Das Unternehmen verfügt über einen eigenen Anlagenbau und ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum. So etwas schätzen die Kunden. „Wir sind ein Exklusivpartner von führenden Chemiekonzernen auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes“, sagt Peglow. Die Kooperation sei vertraglich langfristig geregelt. Es werde versucht, auch zwei weitere Chemiegiganten zu akquirieren. „Wenn uns das gelingt, dann haben wir alle Großen aus der Branche als Kunden“, schildert der Geschäftsführer die verlockende Perspektive.
12 Millionen für eine neue Anlage
Über Mangel an Aufträgen kann sich die Pergande-Gruppe nicht beklagen. Die Zukunft scheint gesichert. Deshalb wird verstärkt investiert.
Bisher waren das etwa fünf Millionen Euro jährlich. In diesem Jahr investiert Pergande zwölf Millionen in eine neue Anlage in Weißandt-Gölzau. Sie ist für die Produktion von Pflanzenschutzmitteln bestimmt, ein Eigenbau, basierend auf den neuesten Forschungsergebnissen.