Weiberfastnacht in der Bachstadt OB geht es an die Wäsche - Köthens närrische Weiber holen sich gleich zwei Krawatten
Wegen der Corona-Pandemie musste die Weiberfastnacht auch in Köthen in den letzten beiden Jahren ausfallen. Jetzt waren die Schlips-Jägerinnen wieder auf Achse.

Köthen/MZ - Eigentlich müssen die feierlustigen Frauen von Köthen am Tag der Weiberfastnacht immer in das Rathaus von Köthen stürmen, um der Krawatte des Oberbürgermeisters Herr zu werden. Doch dieses Mal hat das irgendwie nicht gepasst. Die Koordination bei den Terminen hat einfach nicht hingehauen. Oder hat Bernd Hauschild der „verrücktesten Sekretärin des Rathauses“, wie sie ein Medienkollege im positiven Sinne am Donnerstag bezeichnete, einfach ein Heimspiel gewährt. Es mag von allem etwas gewesen sein.
Dieses Mal kam Sekretärin Silke Cäsar mit den Kukakö-Cheerleaderinnen Nina Berger und Julie Petratschek im Verwaltungsgebäude in der Kleinen Wallstraße zu ihrem Recht. Denn dort hatte sich Bernd Hauschild am zeitigen Donnerstagmorgen bereits mit seinem neuen Baudezernenten Michael Audörsch zu einer dienstlichen Besprechung getroffen. Und was soll man sagen: Die beiden sind mit Krawatten gekommen und nur mit dem Oberteil des Schmuckstückes wieder gegangen. Denn die Kukakö-Cheerleaderinnen und Silke Cäsar leisteten auch hier ganze Arbeit. „Die närrischen Frauen sind nach der langen Zeit der Pandemie wieder bereit. Als Entschädigung für zwei Jahre Pause, gibt es dieses Mal sogar gleich zwei Schlipse zu holen“, freute sich Cäsar und schritt mit besagter Unterstützung zur Tat.
Dezernent mit höherer Qualität
Dabei hielt die Krawatte des Baudezernenten der Schere länger stand als jene des Oberbürgermeisters. Woran das gelegen hat, vermochte niemand zu sagen. Allenfalls Vermutungen machten die Runde. Während Audörsch meinte, das sei ein ganz normales Stück von Aldi gewesen, ist OB Hauschild bekanntermaßen seit einigen Jahren zu solchen Anlässen mit den Bindern seines Amtsvorgängers Kurt-Jürgen Zander unterwegs. Vielleicht hat das lange Hängen im Rathausschrank der Qualität einen Abbruch getan.
Der Abordnung der 1. Köthener Karnevalsgesellschaft Kukakö, Präsident Karsten Todte und Jugendleiter Kay Franke, war das egal. Sie machten zunächst dem Stadtoberhaupt ihre Aufwartung, um anschließend auch noch bei Landrat Andy Grabner am Flugplatz vorstellig zu werden. Für sie war es noch einer der ruhigeren Auftritte der finalen Woche in der Session 2022/23.
Noch Tickets für Frühschoppen
Sie sind mit ihren Gedanken bereits bei der großen Prunksitzung am Sonnabend im Veranstaltungszentrum des Schlosses Köthen, die bis auf den letzten Platz ausverkauft ist, beim Kinderfasching am Tag darauf (14 bis 17.30 Uhr) an gleicher Stätte, für den ebenfalls schon dreiviertel der Tickets vergriffen sind, wie am Donnerstag von Senatspräsident Ronald Mormann zu erfahren war, und beim großen Rosenmontagszug, „der mit 22 Vereinen etwas kleiner ausfallen wird, als in den Vorjahren“. Viel Prominenz hat sich aus der Landeshauptstadt Magdeburg angekündigt. Allen voran Ministerpräsident Reiner Haseloff, der zum mittlerweile neunten Mal die Schirmherrschaft übernommen hat „und auch schon zum dritten Mal persönlich anwesend sein wird. Das spricht für Köthen und für die große Wertschätzung unserer Arbeit“, sagt Mormann, der auch Wirtschaftsminister Sven Schulze, Wissenschaftsminister Armin Willingmann sowie die Landtags-Fraktionsvorsitzenden Guido Heuer (CDU) und Andreas Silbersack (FDP) begrüßen wird.
Wer übrigens doch noch einmal im Saal so richtig mit Narren des Kukakö feiern möchte, der sollte sich schnellstens eine Karte für den Herren-Frühschoppen am 5. März (10.11 bis 14 Uhr) im Veranstaltungszentrum besorgen.