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Neuanfang in ehemaliger Scheune

Von Heiko Wigrim 04.01.2007, 17:43

Gnetsch/MZ. - Und an Spitzentagen hilft ihre Mutter, Eva Gremplinski, die ebenfalls Friseurin ist, mit aus.

"Die Idee zur Stylingscheune entstand an einem Abend bei einem Glas Wein", erinnert sich die Chefin. Beim Gespräch mit ihrem Mann kam der Gedanke auf, die am Haus befindliche alte Scheune als Frisiersalon umzubauen. Das war Ende 2005. Die Umsetzung der Idee war mit viel Arbeit verbunden. "Mein Mann ist Handwerker und ist die Woche über auf Montage. An den Wochenenden haben wir uns unter seiner Leitung zunächst an den Abriss des Innenkerns der alten Scheune gemacht." Dabei packte die ganze Familie mit an.

Bis Mai 2006 haben die Umbauarbeiten gedauert. Dabei erwies sich die Scheune als etwas zu schmal, so dass noch ein Teil des angrenzenden Hauses in das Geschäft einbezogen wurde. Bis auf die Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen wurde alles in Eigenleistung erstellt. Besonders stolz ist die Geschäftsinhaberin auch auf die Außengestaltung der Fassade des kleinen Salons, die der Köthener Kunstmaler Steffen Rogge angebracht hat.

Geschäftlich führte Kerstin Meißner zuvor bereits in Elsnigk ihr Friseurgeschäft - allerdings zur Miete. "Dann habe ich nach Gnetsch geheiratet." Hier ergab sich die Möglichkeit, den Betrieb auf dem eigenen Grundstück zu eröffnen. "Diese Chance habe ich genutzt, " so Frau Meißner.

Ihr gemietetes Friseurgeschäft in Elsnigk hat Kerstin Meißner aufgegeben. Zwar kommen viele Kundinnen und Kunden weiterhin zu ihr - nun allerdings nach Gnetsch. "Dennoch merkt man, dass hier in Gnetsch andere Dinge nachgefragt werden, als in Elsnigk", berichtet Kerstin Meißner. Das Publikum sei anders, teilweise viel jünger. "Es ist deutlich zu spüren, dass viele Leute hier Arbeit haben."

Im Gegensatz zu Elsnigk werden in Gnetsch sehr oft Farben nachgefragt. "Wir fangen die Arbeit am Kunden grundsätzlich mit einem Beratungsgespräch an", erklärt die Firmenchefin. Denn mitunter komme es auch vor, dass Kundinnen Farben wünschen, die gar nicht zu deren Typ passen. Spezialistin für die Farben ist übrigens ihre Tochter Jennifer, die seit August im Gnetscher Familienbetrieb fest angestellt ist und zuvor in Görzig gearbeitet hat.

Neue Ideen holen sich die Friseurinnen auf Seminaren und Messen. "Das ist wichtig, denn wir haben festgestellt, dass vor allem junge Leute die neuesten Trends schnell nachfragen." Und dabei, ergänzt Tochter Jennifer, seien es durchaus nicht nur die Frauen, die ihre Haare färben lassen: "Auch junge Männer wollen einen trendigen Haarschnitt - mit Strähnchen oder einen schrägen, langen Pony oder einen farbigen Irokesenschnitt."

Außer Haarverlängerung wird in der Stylingscheune die ganze Palette modernen Friseurhandwerks angeboten. Zum Service gehört obendrein noch die Make-up-Beratung mit der Bestimmung des Make-up-Typs. Ihr Handwerk versieht Kerstin Meißner übrigens schon seit fast 20 Jahren. Dass sie den Neuanfang mit der Gnetscher Stylingscheune gewagt hat, darüber ist sie froh. Ihre gefüllten Terminkalender zeigen, dass ihre Dienstleistung auch bei den Kunden ankommt.

Stylingscheune in Gnetsch, Dorfstraße 52, Tel: 034978 / 30019