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Namenssuche Name für neue Straße in Köthen: Viele Vorschläge für Gebiet um die Knochenmühle

Von Matthias Bartl 21.12.2016, 12:02
Wo einst die Knochenmühle stand, ist „Klarschiff“ gemacht worden, damit im nächsten Jahr hier gebaut werden kann - und dann soll auch die Straße, die das Gebiet erschließt, einen Namen bekommen.
Wo einst die Knochenmühle stand, ist „Klarschiff“ gemacht worden, damit im nächsten Jahr hier gebaut werden kann - und dann soll auch die Straße, die das Gebiet erschließt, einen Namen bekommen. Heiko Rebsch

Köthen - Der Weg ist für Köthener Verhältnisse eher ungewöhnlich. Wenn man früher irgendwo ein Neubaugebiet errichtete, war entweder der Straßenname schon vorhanden oder aber eine höhere Instanz legte fest, wie die Straße zu heißen habe.

Die Straßenumbenennungen Anfang der 90er liefen über den Stadtrat, auch die neu gebaute Stefan-Zweig-Straße war letztlich ein Votum des kommunalen Parlaments. Und das ist auch völlig legitim - aber spannender ist es allemal, die Bürger zu fragen, wie eine neue Straße heißen soll. So wie es OB Bernd Hauschild jüngst in Amtsblatt und in der MZ Köthen tat.

Viele Köthener wollen Knochenmühle als Namensgeber

Waren die Reaktionen auf den Amtsblatt-Aufruf noch recht verhalten, meldeten sich nach dem Beitrag in der MZ deutlich mehr Köthener zu Wort, um der Straße, die das derzeitige Einfamilienhausgebiet an der Knochenmühle erschließen wird, einen Namen zu geben. „Natürlich nehmen die meisten Vorschläge Bezug darauf, was auf dem Gelände einst zu finden war“, resümiert der Oberbürgermeister: „Also auf die Knochenmühle.“

Der Begriff „Knochenmühle“ kommt aus der Zeit, als auf dem Gelände an der Wülknitzer Straße eine Knochenleimfabrik angesiedelt war, ab 1870 etwa. Besonders verbunden ist die „Knochenmühle“ mit dem Namen der Inhaberin Minna Mogk, die später den Fabrikanten Wagner heiratete - eine beeindruckende Köthener Frauenpersönlichkeit. Die Knochenmühle existierte bis 1953, später gehörte das Gelände zur LPG Pflanzenproduktion Baasdorf.

So nimmt es nicht Wunder, dass „An der Knochenmühle“, „Bei der Knochenmühle“ oder „Am Mühlenwinkel“ als Vorschläge vorkommen.

Auch „Waschbärenallee“ ist unter den Vorschlägen

Aber manche Idee nimmt andere Bezüge: „Jürgen-Busch-Straße“ erinnert an den einstigen Citymanager, „Robert-Propf-Straße“ an den Köthener Bildhauer, auch Hans-Dietrich Genscher und Wilhelm Busch sind (eventuelle) Namenspaten. Dazu kommen Zauberweg, Cöthener Seele, Waschbärenallee, Sonnenblick und anderes mehr. Insgesamt sind beim OB 34 Namensvorschläge eingegangen.

Namenssuche läuft noch

Beendet ist die Aktion noch nicht - wer guten Ideen für den Straßennamen hat, kann dem Oberbürgermeister unter [email protected] eine Mail mit dem Namensvorschlag zuschicken. Irgendwann im kommenden Jahr soll dann der Köthener Stadtrat entscheiden, welcher der Vorschläge umgesetzt wird. „Das erfolgt dann aber zeitnah, wenn die Straße fertiggestellt ist“, erläutert der OB. (mz)