Nach Baustopp wegen Gewalt Nach Baustopp in Köthener Augustenstraße: Familie Ritter soll in den kommenden Monaten umziehen

Köthen - Eigentlich sollte es bald Duschen in der Obdachlosenunterkunft in der Augustenstraße in Köthen geben. Dann jedoch soll einem der Bauarbeiter von einigen Bewohnern, zu denen auch die Familie Ritter gehört, Gewalt angedroht worden sein. Daraufhin stellten die Firmen die Arbeiten ein und signalisierten zudem, dass sie von ihren Aufträgen zurücktreten wollen.
Aktuell laufen allerdings „hausinterne Absprachen und Baubesprechungen mit den verantwortlichen Firmen“, hieß es nun von der Stadt. Dabei werde der weitere Bauablauf besprochen. Dafür sei die Stadt vor allem bemüht, nach Lösungen zu suchen, um die Obdachlosen für die Zeit der Baumaßnahmen anderweitig unterzubringen.
Ab Oktober soll die Obdachlosenunterkunft weiter umgebaut werden
Bereits am Donnerstag signalisierte die Verwaltung im Bauausschuss, dass eine Fortsetzung der Bauarbeiten kaum möglich sei, so lange die Obdachlosenunterkunft bewohnt ist. „In Abhängigkeit vom Erfolg der Bemühungen und den Randbedingungen, unter denen die Firmen ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, sollen die Arbeiten planmäßig am 1. Oktober fortgeführt werden“, erklärte Stadtsprecherin Caroline Hebestreit schließlich.
Dann soll die Obdachlosenunterkunft umgebaut werden: Unter dem Dach sollen neue Schlafmöglichkeiten eingerichtet werden, im Erdgeschoss soll dann ein Waschbereich mit Duschen entstehen - immer wieder hatten die Bewohner kritisiert, dass ihnen nur Waschbecken zur Verfügung stehen. Zum Baustopp am vergangenen Freitag meldete sich auch Karin Ritter zu Wort: Es sei das erste Mal gewesen, dass es Ärger mit den Bauarbeitern gegeben habe. „Wir wollen ja auch, dass die Duschen fertig werden.“ (mz)