Mit Nerzöl fein gemacht: Mit Nerzöl fein gemacht: Tierisches Treffen der Chihuahuas in Bobbe

Bobbe/MZ - Ein recht ungewöhnliches Bild bot sich kürzlich auf dem Hof der Öko-Domäne in Bobbe. Wo sonst eher Schafe, Ziegen oder Pferde zu finden sind, wuselten überall winzige Hunde herum. Ob langhaarig oder kurzhaarig, ob braun, weiß, schwarz oder mehrfarbig - in allen Variationen tummelten sich die als kleinste Hunde der Welt geltenden Chihuahuas auf dem Hof.

Das im Vorjahr mit großem Erfolg angelaufene Chihuahua-Treffen ging in die zweite Runde. Schon nach der ersten halben Stunde schätzte Juliane Hinkelmann als eine der Organisatorinnen ein: „Es sind schon so viele Leute und auch Hunde hier, es werden wohl mehr als im letzten Jahr werden.“ Und sie sollte Recht behalten. Mehr und mehr Besitzer und Freunde der Minihunde strömten nach Bobbe. Juliane Hinkelmann aus Dornbock und Doreen Buschmann aus Raguhn, die das Treffen ins Leben riefen, freute dies natürlich. Hatten die beiden Chihuahuazüchterinnen seit fünf Monaten mit den Vorbereitungen dafür zu tun. Das sonnige Wetter trug ebenfalls noch seinen Teil dazu bei.

Das Erstaunliche daran ist das friedliche Miteinander der unzähligen Minihunde, die teilweise ganz ohne Leine umherliefen. „Chihuahuas sind untereinander sehr sozial und zudem echte Allrounder“, sagte die Chihuahua-Züchterin aus Raguhn. Ob als Schoßhündchen oder auch bei ausgedehnten Wanderungen, sie sind für alles zu haben. Sie selbst hat mehrere dieser Hunde in ihrer Wohnung und ist begeistert von der Vielfältigkeit der Knirpse. Mit neun Hunden jedoch sei inzwischen die Höchstgrenze erreicht.

Bei Kaffee und Kuchen plauderten die Hundebesitzer miteinander und tauschten Erfahrungen und Erlebnisse mit ihren possierlichen Tierchen aus. Dabei wurden auch viele neue Bekanntschaften geschlossen. So trafen beispielsweise Bianka Lange aus Berlin und Nicole Maule zum ersten Mal aufeinander. Zwar kannten sich die jungen Frauen bereits über Facebook, in Bobbe jedoch trafen sie sich und hatten jede Menge über ihre kleinen Schätzchen zu erzählen.

Die in Mönchengladbach wohnende Chihuahua-Besitzerin hatte eine sechsstündige Fahrt hinter sich und war damit wohl diejenige Besucherin mit der weitesten Anreise. Ihren Hunde mache das nichts aus. „Die schlafen die meiste Zeit“, so Nicole Maule. Das Treffen wollte sie auf keinen Fall versäumen. Zwar gäbe es in ihrer Region auch ein Chihuahuatreffen, jedoch nicht in dieser organisierten Form.

In Bobbe nämlich gab es außer der Möglichkeit des Erfahrungsaustausches auch noch so einiges zu erleben. So wurden verschiedene Wettbewerbe wie eine sogenanntes Fun-Show oder Top Dog veranstaltet. Dafür durften jeder, der es wollte, mit seinem Hund teilnehmen. Dazu wurde ein echter Richter vom Oberharzer Rassehundeverein eingeladen, um entsprechende Wertungskriterien der Show-und Zuchtszene zu demonstrieren. Am Ende bekamen alle Teilnehmer der Fun-Show einen Richterbericht mit Urkunde.

Auch der schönste Chihuahua, die schönste Hündin und der schönste Rüde, wurden prämiert. Außerdem ermittelte man den ältesten und den jüngsten Hund oder auch denjenigen mit der weitesten Anreise. Ähnlich ging es bei der Vorführungen namens Top Dog zu. Hierbei zeigten die Hunde verschiedene Trainingseinheiten für das Zusammenleben von Mensch und Tier.

Unter den Besuchern war auch Uwe Stößel aus Köthen mit seiner Familie, wozu auch die Chihuahuahündin Lilly zählt. Deren schwarzes Fell glänzte in der Sonne, worauf der Köthener sagte: „Wir haben sie extra mit feinstem Nerzöl gebadet.“ Lilly ist die „Schwester von unserem Michel“, erklärt Stößel und meint damit das innige Verhältnis der Hündin zum fünfjährigen Sohn.

Als Mr. Pepper und Doktor Jonny Braun stellten zudem Sandy Arlt und Chris Becker aus Staßfurt ihre beiden Chihuahuas vor. Diese sind Vater und Sohn und inspizierten mit großem Interesse ihre zahlreichen Artgenossen.