Mit Feuer und Flamme rund um das Repgow-Dorf Reppichau
REPPICHAU/MZ. - "Mit Feuer & Flamme durch Anhalt-Bitterfeld" lautete das Motto eines Wettkampfes von Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Köthen, der am Sonnabend in Reppichau stattfand. Insgesamt 17 Mannschaften nahmen daran teil: 11 aus dem Altkreis Köthen sowie je drei aus den Altkrisen Bitterfeld und Zerbst. Die Mitteldeutsche Zeitungen stiftete dafür drei Wanderpokale. Der Ausrichter der Veranstaltung waren die Kameraden aus Reppichau, deren Jugendfeuerwehr das 50-jährige Bestehen begeht.
Der Wettbewerb war von Anfang an nicht vordergründig auf eine strafe feuerwehrtechnische Leistung ausgelegt. Vielmehr sollte dabei der Spaß nicht zu kurz kommen. "Unser Hauptziel ist, dass die Jungfeuerwehrleute des neuen Landkreises eine gemeinsame Veranstaltung erleben, in der sie sich besser kennen lernen, die sie einander näher bringt", so der Cheforganisator Michael Kiel, Jugendfeuerwehrwart der Stadt Aken.
Sowohl die Organisatoren als auch der Wettergott haben sich Mühe gemacht, damit die Veranstaltung zu einem Erfolg wird. Herrlicher Sonnenschein begleitete die Teilnehmer den ganzen Tag lang, die eine Wettkampfstrecke mit mehr als Dutzend verschiedenen Stationen zu absolvieren hatten. An jeder Station wartete eine besondere Prüfung auf die Mannschaften, für die sie Punkte erhielten. Nach der Gesamtanzahl der Punkte wurde am Ende in drei Altersgruppen die Platzierung ermittelt.
Bei der Auswahl der Prüfungen hatten die Organisatoren ihrer Phantasie freien Lauf gelassen. So lautete die Aufgabe an einer der Stationen "Kienäpfel-Weitwurf". Hier mussten die meisten Mädchen und Jungen feststellen, dass etwas so leichtes wie ein trockenes Kienapfel, gar nicht so weit fliegen will. Aber immerhin erreichte hier ein Teilnehmer mehr als 37 Meter. Eine Gleichgewichtsübung gehörte ebenso zum Programm wie Minifahrrad fahren oder Papierflieger bauen. Alles andere als leicht war, eine Nuss in einen mehrere Meter entfernten Eimer hineinzuwerfen, während dieser an einer Leine pendelte. Aber auch das Ziehen eines Feuerwehr-Rüstwagens an einer Leine war nicht ohne: Immerhin wiegt das Fahrzeug mehrere Tonnen. Sehr zur Freude vor allem der jüngsten Teilnehmer: An den Stationen gab es nach dem Einsatz auch verschiedene kleine Leckereien.
Das Eicke-von-Repgow-Dorf Reppichau war in das Programm eng einbezogen. Denn auch das Kennenlernen von Orten aus dem Landkreis war eines der Ziele der Veranstaltung. So führte die Wettkampfroute nicht nur durch den Wald und an den Wiesen entlang, sondern auch mitten durch das Dorf. Die Teilnehmer mussten verschiedene Fragen beantworten, einige von denen den Verfasser des "Sachsenspiegels" betreffen. Zuvor waren sie natürlich zu dem Thema umfassend informiert worden.
Eine der Stationen befand sich übrigens direkt im Informationszentrum von Reppichau. Hier konnte der Feuerwehr-Nachwuchs einen Einblick in die Geschichte werfen. Aber auch Geschicklichkeit war gefragt. Über 70 leere Eierpackungen lagen auf dem Boden, aus denen innerhalb einer kurzen Zeit ein möglichts hoher Turm gebaut werden musste. Je höher, desto mehr Punkte erhielten die Mannschaften.
Zwei Stunden länger als geplant dauerte der spaßige Wettkampf, der bei den Teilnehmern viel Gefallen fand. "Eigentlich könnte man solchen Wettbewerb viel öfter organisieren, so viel Spaß macht das", sagte Frank Zabel, Jugendwart der Chörauer Feuerwehr, der mit viel Einsatz seine Mannschaft betreute. "Leider hat man wegen beruflicher Aufgaben kaum Zeit dafür. Es war schön, dass wir alle uns hier getroffen haben."
Während des feierlichen Abschlussappells wurden die Wanderpokale der MZ sowie Urkunden überreicht. Jeder Teilnehmer erhielt außerdem ein Geschenk, das ihn an die "Feuer & Flamme"-Erlebnis erinnert.
Ausgezeichnet wurde auch Thomas Keller von der Feuerwehr Reppichau: Der Jugendwart erhielt eine Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber. Diese seltene Auszeichnung wurde ihm für seine 15-jährige Jugendarbeit verliehen. In dieser Funktion war Keller übrigens in die Fußtapfen von Bernd Spott getreten. Spott, der langjährige Jugendwart der Reppichauer Wehr, war in diesem Jahr unerwartet gestorben. So ehrten ihn die Teilnehmer der Veranstaltung gleich zu Beginn mit einer Schweigeminute.
Michael Kiel war mit den Ergebnissen des Tages zufrieden. Immerhin kamen mehr Mannschaften, als noch vor ein Paar Tagen erwartet wurde. Trotzdem hätte sich Kiel gewünscht, dass noch mehr Jugendfeuerwehrleute aus den Altkreisen Bitterfeld und Zerbst mit dabei sind.
"Nur drei Mannschaften aus dem Bereich Bitterfeld - das ist ziemlich wenig", sagte er. Dabei sei die Kreisjugendfeuerwehr Anhalt-Bitterfeld offiziell der Veranstalter gewesen. Offenbar gehe der Prozess des Zusammenwachsens der drei Bestandteile des Landkreises doch langsamer, als gehofft", so der Akener. Aber immerhin gebe es einen Fortschritt: Ein Jahr zuvor sei bei einer solchen Veranstaltung überhaupt keine Mannschaft aus dem Aktkreis Bitterfeld dabei gewesen.