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Metallbau in den Genen Metallbau in den Genen: Daniel Hause aus Kleinpaschleben hat mit 28 seinen Meisterbrief in der Tasche

Von Ute Nicklisch 21.02.2018, 13:07
Jungmeister Daniel Hause beim Schmieden im Familienbetrieb
Jungmeister Daniel Hause beim Schmieden im Familienbetrieb Heiko Rebsch

Kleinpaschleben - Die Erleichterung ist dem frisch gebackenen Handwerksmeister anzusehen. Denn nach dreieinhalb Jahren berufsbegleitender und nervenzehrender Meisterschule hat Daniel Hause endlich seinen Meisterbrief im Metallbau in der Tasche.

Dass der 28-jährige dabei sogar als Jahrgangsbester in seinem Gewerk hervor ging, damit hatte der Kleinpaschlebener nun so gar nicht gerechnet. Mit einer filigranen Gartentür aus Stahl konnte er jedoch die Jury von seinem Können überzeugen und wurde kürzlich dafür feierlich in der Wittenberger Schlosskirche ausgezeichnet.

Eigentlich hat Daniel Hause Industriemechaniker bei der Firma Kranbau in Köthen gelernt und arbeitet auch als solcher dort. Industriemeister läge da normalerweise nahe als Qualifizierung. Der ehrgeizige junge Mann jedoch hat andere Pläne. Denn in Kleinpaschleben wird er bereits als Nachfolger des elterlichen Unternehmens erwartet. Als sechster in der Generationsfolge wird Daniel Hause dann irgendwann in das 1867 gegründete Metallbauunternehmen einsteigen. „Deshalb habe ich mich für den Handwerksmeister entschieden“, erklärt der 28-jährige.

Daniel Hause will auch weiterhin wertvolle Erfahrungen bei Kranbau Köthen sammeln

Auch sein ganz frischer Meisterbrief hat bereits seinen Platz im Büro seines Vaters Lutz Hause gefunden. Arbeiten will Daniel Hause jedoch vorerst noch weiter als Industriemechaniker bei Kranbau, wo ihm derzeit auch eine Beförderung winkt. „Mein Vater ist noch ziemlich jung und ich kann hier noch viele Erfahrungen sammeln.“

Diese wertvollen Erfahrungen, erklärt Hause, seien ihm auch während seiner Meisterausbildung mehrfach zu Gute gekommen. „Im Maschinenbau wird im Zehntel-Millimeterbereich gearbeitet, im Metallbau dagegen nur im Millimeterbereich“, erklärt Hause.

Peinlichste Genauigkeit also war der Industriemechaniker auch beim Bau seines Meisterstückes gewöhnt. Dennoch plagten ihn gerade in den letzten zwei Wochen seiner Prüfungen manchmal auch Selbstzweifel. Während dieser Zeit galt es, das Meisterstück zu bauen. Aber nicht etwa in der elterlichen Werkstatt oder im Unternehmen, wo auch hin und wieder ein Meister über die Schulter schauen könnte.

Während der dreieinhalbjährigen Ausbildung ging fast jedes Wochenende für die Meisterschule in Halle drauf

Sondern nach aktuellen Bestimmungen mussten alle Meisteranwärter ihr Stück innerhalb dieser zwei Wochen täglich jeweils in acht Stunden direkt im Bildungszentrum der Handwerkskammer in Halle-Osendorf bauen. Somit saß den Prüflingen zudem auch noch die Zeit im Nacken. Nach diesen acht Stunden dann tüftelte Hause weiter in der elterlichen Werkstatt für die Arbeitsschritte am nächsten Tag.

Am Ende schließlich hat sich diese Zeit voller Entbehrungen von Hobbys und Freunden schließlich für den emsigen jungen Mann gelohnt. Neben der Fähigkeit, einen Meisterbetrieb zu führen, erlangte der 28- jährige gleichzeitig auch die Ausbildereignung. Während dieser dreieinhalbjährigen Ausbildung ging fast jedes Wochenende für die Meisterschule in Halle drauf. „Man durfte auch nicht so oft fehlen“, erklärt Hause.

Doch für ihn war schon immer klar, dass er einmal diesen Berufsweg einschlagen würde. Schon als Knirps habe er stets bei seinem Vater in der Werkstatt mit gewerkelt. „Das hat schon immer Spaß gemacht. Das ist eine sehr vielfältige und abwechslungsreiche Arbeit“, schwärmt der junge Meister von seiner Tätigkeit.

Und seine Mutter hatte somit schon damals die schönsten und filigransten Feuerhaken überhaupt und das in Hülle und Fülle- alle von ihrem kleinen Daniel geschmiedet. (mz)