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Mehr Platz für Forschung Mehr Platz für Forschung: Vier-Millionen-Neubau in Weißandt-Gölzauer Gewerbegebiet

Von Helmut Dawal 10.09.2018, 10:30
David Adner (vorn) und Tobias Otto stellen im IKTR-Labor in der Industriestraße Flammschutzmittel her. Das Institut will Ende 2019 in sein neues Gebäude im Weißandt-Gölzauer Gewerbegebiet Nordost umziehen.
David Adner (vorn) und Tobias Otto stellen im IKTR-Labor in der Industriestraße Flammschutzmittel her. Das Institut will Ende 2019 in sein neues Gebäude im Weißandt-Gölzauer Gewerbegebiet Nordost umziehen. Ute Nicklisch

Weißandt-Gölzau - Beim Auffüllen des Pflanzloches mit Erde ließ es Reiner Haseloff nicht bewenden. Der Ministerpräsident machte sich sofort daran, der gerade gepflanzten Eiche noch eine ordentliche Portion Wasser zu verabreichen. Hundert Liter jeden Tag, so viel braucht der junge Baum, damit er gut anwächst.

Die Eiche symbolisiert Wachstum und Beständigkeit. Beides hat den Weg des Instituts für Kunststofftechnologie und -recycling e.V. (IKTR) Weißandt-Gölzau bislang begleitet und beides soll dem Institut auch künftig beschieden sein. Am Donnerstagnachmittag wurde im Beisein vieler Gäste das 25-jährige Bestehen des Instituts gefeiert.

Mit dem Pflanzen der Eiche erfolgte der Startschuss für die nächste Etappe. Das IKTR lässt im Weißandt-Gölzauer Gewerbegebiet Nordost auf einer rund 4.000 Quadratmeter großen Fläche gleich hinter dem Nahkauf-Markt sein neues Institutsgebäude samt Technikum errichten.

Der Bau wird vom Köthener Ingenieurbüro Zimmer und Rau begleitet

Anwendungsorientierte Forschung für die Industrie, die das IKTR betreibt, braucht Raum - für die Mitarbeiter ebenso wie für Geräte, Maschinen sowie Schulungen. Das Gebäude am jetzigen Standort in der Industriestraße war im Laufe der Jahre zu klein geworden. „Wir platzen aus allen Nähten. Ein Teil der Analysetechnik und Ausrüstungen mussten schon an anderen Orten abgestellt werden“, beschrieb IKTR-Chefin Anke Schadewald die Situation.

Der Neubau sei auf die Bedürfnisse des Instituts zugeschnitten und ermögliche perspektivisch auch die Einstellung weiterer Mitarbeiter. Derzeit hat das IKTR 15 Beschäftigte. Rund vier Millionen Euro kostet der Neubau. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördert das Vorhaben.

Der Bau wird vom Köthener Ingenieurbüro Zimmer und Rau begleitet. Das Institutsgebäude, erläuterte Hans-Ulrich Zimmer, wird in Modulbauweise errichtet und hat zwei Etagen, wo unter anderem Büro-, Besprechungs-, Labor- und Lagerräume eingerichtet werden. Gebäude in dieser Bauweise werden bis zu 70 Prozent schneller fertig, nannte Zimmer einen Vorteil.

Ende 2019 soll das Bauvorhaben abgeschlossen sein

„Hinzu kommt eine hundertprozentige Termin- und Kostensicherheit durch die industrielle Fertigungsmethode“, sagte Zimmer. Das Technikum wird als eingeschossige Stahlbauhalle ausgeführt. Hier werden zwei Technikräume und ein Werkstattraum entstehen.

Ende 2019 soll das Bauvorhaben abgeschlossen sein, nannte Anke Schadewald das zeitliche Ziel. Der Weg bis zum symbolischen Baustart am Donnerstag war nicht ganz einfach, wie ihren Schilderungen während der Festveranstaltung im Sport- und Kulturzentrum zu entnehmen war. So stellte sich heraus, dass sich das ursprünglich vorgesehene Grundstück auf einer sogenannten archäologischen Verdachtsfläche befand und vor den Bauarbeiten archäologische Grabungen hätten erfolgen müssen.

„Das hätte uns sehr viel Geld gekostet“, sagte Anke Schadewald im MZ-Gespräch. Gemeinsam mit der Stadt Südliches Anhalt sei nach einem anderen Grundstück gesucht worden. „Dort, wo wir jetzt bauen, sind die archäologischen Untersuchungen abgeschlossen.“ (mz)