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Märchenumzug Köthen Märchenumzug Köthen: Ein neuer Schnabel für die Goldene Gans

Von Matthias Bartl 10.12.2016, 08:00
Schlosshausmeister Andreas Emmer mit der wieder reparierten Goldenen Gans - nur etwas Röte fehlt dem Schnabel noch.
Schlosshausmeister Andreas Emmer mit der wieder reparierten Goldenen Gans - nur etwas Röte fehlt dem Schnabel noch. Matthias Bartl

Köthen - Der Unfall liegt ziemlich genau ein Jahr zurück. Da machten Heike Wedel und Andreas Emmer von der Köthen Kultur und Marketing GmbH die letzten vorbereitenden Handgriffe für den Märchenumzug, der traditionsgemäß den Köthener Weihnachtsmann auf seinem Weg vom Bahnhof ins innere Schloss begleitet.

Mit im Zug: Die Goldene Gans, an der im Märchen alle Leute festkleben, die mit ihr oder einem, der schon an ihr festklebt in Berührung kommen. Die Kunststoffgans wurde ausgeladen, im Gedränge am Bahnhof rannte jemand dagegen, die Gans kippte um - und genau auf den Schnabel, der in 1.000 kleine Teile zersplitterte.

Der Gans zweimal einen neuen Schnabel verpasst

Dass die Goldene Gans damals trotzdem nicht im Umzug fehlen musste, lag an Emmers Improvisationstalent und daran, dass einer der Polizisten am Bahnhof ein Messer dabei hatte. Um damit nämlich das rote Gaffa-Band zuzuschneiden, aus dem Emmer kurz entschlossen eine Schnabelattrappe bastelte.

„Das ist ein Panzertape“, erklärt der Schlosshausmeister, „das habe ich so lange um den Schnabelrest gewickelt und in Form gedrückt, bis es so halbwegs wie ein Schnabel aussah.“

Nach dem Umzug ist die schnabellose Gans in Andreas Emmers Schlosskeller gewandert, wo er nach und nach dem unglücklichen Tier aus Polyesterspachtel einen neuen Schnabel geformt hat. Kurz vor der diesjährigen Schlossweihnacht ist die Märchengans fast wieder die alte.

„Ich muss noch ein bisschen die Kanten schleifen“, sagt Emmer und prüft seine Schnabelarbeit kritisch, aber doch zufriedenen Blickes. „Sie ist auf alle Fälle in diesem Jahr im Umzug wieder mit dabei.“ Start ist am Samstag um 14.15 Uhr am Bahnhof. (mz)