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Köthens Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander Köthens Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander: Ein linker Bonsai zum Abschied für den "Kleenen"

Von Matthias bartl 28.05.2015, 16:26
Die Mitarbeiterinnen der Verwaltung Mechthild Geiling, Marion Reichert und Veronika Goßler (v.l.) nehmen Abschied von ihrem Dienstherren.
Die Mitarbeiterinnen der Verwaltung Mechthild Geiling, Marion Reichert und Veronika Goßler (v.l.) nehmen Abschied von ihrem Dienstherren. H. Rebsch Lizenz

Köthen/MZ - Ganz ohne Augenzwinkern ging es am Donnerstag im Ratssaal nicht ab, als Köthens scheidender OB Kurt-Jürgen Zander (SPD) an seinem eigentlichen letzten Arbeitstag feierlich aus dem Amt verabschiedet wurde. Als nämlich Stadtratsvorsitzender Werner Sobetzko (CDU) meinte, er habe sich schon gewundert, dass der OB die schöne Stadt Köthen verlasse, klärte in Zander sofort auf: „Das tue ich ja gar nicht.“

Immerhin bleibt Zander, seit über 18 Jahren in Köthen, in der Stadt wohnen - auch wenn er sich beruflich anderweitig orientiert. Und wie entspannt Zander an den selbst gewählten Abschied herangeht, zeigte er auch angesichts des Mitbringsels der Linken, dass Ronald Maaß dem OB übergab - ein Bonsai war es, der Zander zu der grienenden Nachfrage bewog, ob dies eine Anspielung auf seine Körpergröße sein solle.

„Der Kleene“, wie Zander in einheimischen Politik- und Verwaltungskreisen gern genannt wurde, wenn er nicht danebenstand, war aber trotz allen Wortwitzes und Schlagfertigkeit schon bewegt von dem Verabschiedungsdefilee, das er am Donnerstag erleben durfte. Bis auf die Wählerliste waren alle Stadtratsfraktionen mit ihren Vorsitzenden gekommen, um dem Mann einen gute neue Zeit abseits des Rathauses zu wünschen und nach und nach über den Vormittag gestreckt trudelten auch immer wieder neue, alte Verwaltungsmitarbeiter im Ratssaal ein, um dem Ex-Chef die Hand zu schütteln.

Er sei sehr dankbar dafür, so Zander, dass er OB einer so wunderbaren Stadt wie Köthen gewesen sein durfte. Und er erinnerte sich an die Stadtratssitzung im Dezember 1996, als er sich in Köthen vorstellte und es um seine Anstellung in der Stadtverwaltung ging. „Da ist mir vor Aufregung das Hemd immer enger geworden“, blickte Zander gestern bei seinem Ausstand auf seinen Einstand in Köthen zurück.