Kulturerbe Köthens berühmter Vogel-Forscher: Ornithologen lassen Naumann-Grab in neuem Glanz erstrahlen
Der Ornithologische Verein „J. F.Naumann“ Cöthen hat die Grabstätte seines Namensgebers dank einer erfolgreichen Spendenaktion restaurieren können.

Prosigk/MZ - Die Mitglieder des Ornithologischen Vereins Cöthen (OVC) kümmern sich seit vielen Jahren um den Erhalt und die Pflege der Grabstätte ihres Vereinsnamensgebers „Johann Friedrich Naumann“ in Prosigk. In jedem Jahr sind der Vereinsvorsitzende Andreas Rößler und seine Mitstreiter mehrere Male vor Ort, um Laub und herabgefallene Äste zu beseitigen und neue Blumen zu pflanzen. Sie reinigen die Grabstätte und schauen sich auch ihren Zustand immer sehr genau an, schließlich befindet sie sich noch im weitgehend originalen Zustand aus dem Jahr 1857.
Kurz nach der Jahrtausendwende, genauer gesagt im Juli 2001, hatte der Verein mit Mitteln aus der Bürgerstiftung der Kreissparkasse Köthen das Kreuz und die gusseiserne Grabumfassung durch den Reppichauer Kunstschmied Frank Schönemann erneuern lassen.
Genauere Untersuchungen durch Steinmetzfirmen ergaben, dass die Reparatur Kosten von etwa 3.500 Euro ergeben würde
Im Herbst 2019 mussten die Vogelkundler dann mit Erschrecken feststellen, dass der Steinsockel, in dem das Kreuz verankert ist, einen tiefen Riss aufweist. Genauere Untersuchungen durch Steinmetzfirmen ergaben, dass die Reparatur Kosten von etwa 3.500 Euro ergeben würde. Ein Betrag, den der Verein mit seinen etwas mehr als 30 Mitgliedern nicht allein stemmen kann. Also wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Dann allerdings kam Corona und machte eine zeitnahe Lösung des Problems nahezu unmöglich.

„Vor wenigen Wochen haben wir das Werk vollenden können. Ich möchte mich noch einmal bei allen Spendern für ihre Unterstützung bedanken. Darin eingeschlossen sind die Mitarbeiter der Schlosserfirma von Metalbaumeister Christian Boll, die die Arbeiten am Kreuz ausgeführt haben, sowie Steinbildhauermeister Andreas Gaedke, der den Sandsteinsockel instandgesetzt hat“, sagt Rößler.
Der OVC beschäftigt sich nicht nur mit der wissenschaftlichen Vogelkunde
Neben den Mitgliedern des Ornithologischen Vereins „J. F. Naumann“ selbst und jenen der Vereinigung der Freunde und Förderer des Naumann-Museums haben sich mehr als 20 Privatpersonen, denen das Erbe Naumanns nicht gleichgültig ist, an der Spendenaktion beteiligt.
„Der OVC beschäftigt sich nicht nur mit der wissenschaftlichen Vogelkunde, sondern fühlt sich auch ganz besonders der Pflege des immateriellen Erbes J. F. Naumanns verpflichtet“, sagt der Vereinsvorsitzende Andreas Rößler. „Ich freue mich, dass es noch Leute gibt, die sich für den Erhalt eines überregional bedeutenden kulturellen Erbes engagieren.“