1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Köthen: Köthen: Schließung der Rentenstelle verärgert Bürger

Köthen Köthen: Schließung der Rentenstelle verärgert Bürger

Von Katrin Noack 25.07.2012, 17:01

Köthen/MZ. - Die Köthener Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung (DKV) in der Magdeburger Straße 54 schließt zum 30. Juli. Letzte Beratungen gibt es am Freitag, heißt es in einer Mitteilung der DKV. Wer Fragen zu seiner Rente hat - sei es zu Beiträgen, Erwerbsunfähigkeit oder Rehabilitationsleistungen - muss diese nun telefonisch klären oder eine längere Anfahrt in Kauf nehmen. Die DKV verweist die Köthener Versicherten an Stellen in Aschersleben, Bitterfeld, Dessau und Halle.

Dabei hatten sich Stadtrat und Verwaltung dafür eingesetzt, die Beratungsstelle in Köthen zu erhalten, nachdem im vorigen Herbst die beabsichtigte Schließung bekannt geworden war. Zwei Protestbrief hatte der Stadtrat an die DKV geschickt. Dort ließ man sich nicht erweichen: Es gehe nicht darum, ob die Stelle in Köthen geschlossen werde, sondern wann, teilte die DKV mit.

Die Köthener indes reagierten auf diese Entscheidung verärgert. "Ich finde das nicht gut", sagt Rosemarie Matern. Die 62-jährige besucht die DKV-Beratungsstelle regelmäßig. "Ich stehe kurz vor der Rente und habe viele Fragen", sagt sie. Weil sie nicht mobil sei, müsse sie nun längere Fahrten mit Bus oder Bahn in Kauf nehmen, so die Köthenerin. "Solche Sachen möchte ich lieber persönlich klären", begründet sie.

Für Meinhard Stelter aus Elsnigk ist die Entfernung nicht das Problem. "Wer mobil ist, bei dem geht das", sagt er. Zudem sei es für ihn nach Dessau ebenso weit wie nach Köthen. Allerdings "hier hatte ich meine Ansprechpartner, dort kenne ich keinen", erklärt der 68-jährige.

"Das ist ganz furchtbar", findet Susanne Körnicke. Sie erledigt häufig Rentenangelegenheiten für Angehörige. "Ich muss jetzt fahren, aber andere sind dazu gar nicht in der Lage", merkt die 42-Jährige an. Sie verstehe die Entscheidung nicht. "Ich habe gehört, dass die Beratung hier immer gut angenommen wurde", sagt sie.

"Das wird eine Katastrophe", urteilt die 86-jährige Hildegard Lohmann. Sie selbst nutze die Beratung nicht mehr oft, aber "andere Leute in Köthen sind darauf angewiesen", sagt sie.