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Köthen Köthen: Riesenfang und Riesenfund

Von WLADIMIR KLESCHTSCHOW 04.10.2011, 20:19

KLEINPASCHLEBEN/MERZIEN/MZ. - Hause (22) machte seinen Fang an den Wörbziger Kiesgruben, die als Angelgewässer nicht nur bei den hiesigen Petrijüngern äußerst beliebt sind. Auch der Angler aus Kleinpaschleben kommt oft hierher. An diesem Tag hatte er ein echtes Erfolgserlebnis. Gegen neun Uhr zog es kräftig an seiner Route, die mit einem Boilie, einem speziellen Karpfenköder, bestückt war. Sofort spürte der Angler, dass ein großer Fisch dran war, der nicht so leicht ans Land zu ziehen ist. Karpfen haben nämlich Kraft und sind starke Kämpfer.

Also hieß es für den Angler erst einmal, dem Fisch mehr Schnur zu geben, um ihn dann nach und nach müde zu drillen. Rund 20 Minuten dauerte das Duell, dann gab sich der Fisch geschlagen und konnte mit einem Kescher aus dem Wasser geholt werden.

Es war ein großer Spiegelkarpfen. Der Riese maß 1,04 Meter und wog 20,5 Kilogramm. Damit war er der größte Fisch der bisherigen Anglerlaufbahn des Kleinpaschlebeners. Auch im Köthener Angelverein "Angel-Club 66", dem Hause seit vier Jahren angehört, gibt es eine solche Beute nicht alle Jahre. Daniel Hause arbeitet als Maschinenbauschlosser beim Kranbau Köthen. Jede freie Stunde nutzt er zum Angeln - solange er nicht zur Feuerwehr muss, der er als Mitglied angehört.

Hartmut Henze brauchte für seinen Fund gar nicht so weit zu laufen. Auf seinem eigenen Grundstück in Merzien entdeckte er einen Riesenbovist. "An der selben Stelle wuchs schon einmal ein Bovist, der aber am 11. September von Hagel zerstückelt wurde", berichtet Henze. Den Nachfolger will er nicht ernten, sondern wachsen lassen. Jetzt hat der Bovist einen Durchmesser von fast 40 Zentimetern. "Bin gespannt, wie groß er noch werden kann", sagt der Merziener. Seinen drei Enkeln schärfte er deshalb vorsichtshalber ein, sie sollen sich nicht etwa einfallen lassen, den Pilz als Fußball zu verwenden.

Zu DDR-Zeiten war Hartmut Henze oft unterwegs, um Pilze zu sammeln. "Das fing mit dem Maipilz im Frühling an und endete mit Hallimasch im Herbst", erinnert er sich. "Doch jetzt habe ich keine Zeit dafür." Neben der Hausmeistertätigkeit gebe es viel auf dem Grundstück zu tun.

Um Pilze auf der eigenen Wiese zu sammeln, braucht er eigentlich nicht viel Zeit. Der Bovist ist zum Beispiel jung essbar. Aber auch mit dem Hallimasch könnte es etwas werden, wenn die Nächte kälter werden. Auch diese Pilze wachsen nämlich auf der selben Wiese der Familie Henze. Bequemer geht es kaum.