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Köthen Köthen: Rentier im Sonderzug

Von Steffen Dörre 02.12.2012, 18:51

Aken/Köthen/MZ. - "Die Oma hat uns von diesem Zug erzählt", freute sich am vergangenen Samstagnachmittag Familie Stammwitz aus Köthen. Anja und Tobias saßen mit ihrem fast dreijährigen Sohn Jakob im Sonderzug nach Aken, der auf der Rückfahrt in die Bachstadt jenen besonderen Passagier mitbringen sollte, auf den jetzt viele Kinder warten: den Weihnachtsmann.

Die elfjährige Laura Naumann ist mit Mama Katja dabei. "Es ist so eine wunderschöne Atmosphäre: Der Zug ist geschmückt, die Musik - der perfekte Startschuss in die Weihnachtszeit", so die Mama.

Und wirklich: Wieder haben die Akener Eisenbahnfreunde ein rundum gelungenes Ereignis auf die Beine gestellt. "Ohne Hilfe des Akener Hafens mit Geschäftsführer Peter Ziegler hätten wir es nicht verwirklichen können", bekennt Vereinschef Holger Fuchs. In der Tat: Der Bahnhof Aken wurde "links liegen gelassen", nachdem die Akener Fahrgäste zugestiegen waren - erstmals in der Weihnachtsmannzuggeschichte auf dem Hafengelände. Mit Unterstützung der NASA, der Deutschen Regionaleisenbahn und der Elbe-Saale-Bahn machte sich der Zug auf langsame Fahrt in den Wald, zum Weihnachtsmann.

"Bekannte haben uns vom Zug erzählt", kann Britt Kämpfert aus Aken berichten, die mit Tochter Charlotte zugestiegen ist und der Freundin Jessica Lübke nebst Tochter Pauline Gesellschaft leistet. Gelassen trinken die beiden vierjährigen Mädels ihre grüne Brause, während manch anderem jungen Weihnachtsfan das Rentier Rudolph trotz begleitenden Schneeflöckchens irgendwie zu groß scheint. Allzu viel Zeit bleibt nicht, Ulfs kleiner Blasmusik zu lauschen oder sich am Tannenbaum im Zugabteil zu erfreuen. Denn schon hält der Zug auf freier Strecke - und lässt den Weihnachtsmann herein, der sich sofort um all die neugierigen, begeisterten Passagiere kümmert. Geschenke für die Kleinen, Glühwein für die Älteren - schon ist man in Köthen, wo bereits der Märchenumzug auf den Rotrock wartet.

Mit Schneewittchen nebst Zwergen, Dornröschen, Aschenputtel, Rapunzel, Schneekönigin, Rotkäppchen, Rumpelstilzchen, Froschkönig und vielen anderen im Gefolge geht es dann Richtung Markt, und die Kinder können sich all ihre Märchenhelden anschauen, in die sich Gymnasiasten, "Spatzennest"-Kinder, Studenten des Landesstudienkollegs, das Ensemble Rondo la Culturo und viele andere verwandelt haben.

Daniel Spielau geleitet in Gestalt eines großen gelben Hahnes alle zum großen Weihnachtsbaum, dessen Lichter es nun anzublasen gilt. Bühne für den Weihnachtsmann ist der Rathausbalkon und mit vereinter Kraft gelingt das Werk. Seitdem strahlt der Baum auf dem Köthener Marktplatz.

"Es war schön - aber auf dem Markt war ja alles leer", bedauert die Akenerin Ellen Kretsch, die mit Reiner Wittig nach Köthen gefahren war. Ihren Partner hatte sie in die Modellbahnausstellung gehen lassen - schließlich war der Akener über vier Jahrzehnte selbst Lokführer im Akener Hafen.

"Das Schönste waren die Karussells und der Zug", sind Pauline und Charlotte sich hernach auf der Rückfahrt im Zug einig, und auch Paulines Mama Jessica war angetan vom kleinen Holzmarkt mit seinen Ständen - und allem, was sie dank des Weihnachtsmannsonderzuges in Köthen hatte erleben können. "Die Kostüme im Umzug, das Rentier, der Weihnachtsmann - und die Fahrt im Zug - es war ein richtig schöner Nachmittag! Hoffentlich sind wir nächstes Jahr wieder mit dabei!", rief sie.