Köthen Köthen: Reinschnuppern in die Labore der Hochschule Anhalt
Köthen/MZ. - Zum Glück gab es am Samstagvormittag die Hochschul-Lotsen. Denn das Faltblatt zum Tag der offenen Tür an der Hochschule Anhalt in Köthen sorgte bei den Besuchern doch für ein wenig Verwirrung. Stand doch dort, dass der Schnuppertag in der Mensa der Hochschule eröffnet werden sollte, die wegen Umbauarbeiten aber geschlossen war. Doch die Studenten in den leuchtend roten T-Shirts waren an vielen Stellen auf dem Gelände an der Bernburger Straße verteilt und halfen Studieninteressierten, ihren Eltern und anderen Gästen dabei, den Weg zur Eröffnung in den frisch renovierten großen Hörsaal des Grünen Gebäudes zu finden.
So konnte der Präsident der Hochschule Dieter Orzessek pünktlich vor einem vollen Saal eröffnen. Gleich zu Beginn betonte er, welche Anforderungen die Wirtschaft heute an Bildungseinrichtungen stelle. "Wir brauchen Nachwuchs für Fach- und Führungskräfte, vor allem in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik", betonte der Hochschulpräsident die Bedeutung der Einrichtung. Und er ergänzte: "Wir brauchen Praktika und die Verbindung zur Wirtschaft."
Anforderungen, die an der Hochschule Anhalt erfüllt werden, wie Orzessek und auch die Dekane bei der Vorstellung der Fachbereiche und des Studiums an der Hochschule deutlich machten. Was die Hochschule Studenten alles zu bieten hat, konnten die Besucher vier Stunden lang auch ganz praktisch erfahren. Schnuppervorlesungen zu den Themen Programmierung, regenerative Energien, Gentechnik oder Messtechniken machten sie mit Studieninhalten vertraut. Bei Professoren, Dozenten und Studenten konnten sie sich zu den Rahmenbedingungen des Studiums informieren.
David Bichtemann aus der Nähe von Aschersleben hatten es vor allem die Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Elektrotechnik angetan. Der ausgebildete Elektroniker und dessen Eltern waren nach einem ersten Rundgang sehr angetan. "Das klingt sehr interessant", urteilte der junge Mann.
In den Räumen der Fachbereiche herrschte großer Andrang, etwa bei den Medientechnikern im Roten Gebäude. Dort zeigte Roman Holzhause, was die Studenten im Labor mit den zahllosen Bildschirmen und Computern lernen. "Das ist die technische Seite der Medien", erklärte der Student und zeigte die praktische Seite des Studiums: Applikationen für Smartphones, Bildbearbeitung in Echtzeit für Fernseh- und Videoaufnahmen.
Bei den Lebensmitteltechnologen im Technologiezentrum in Halle 63 am Hubertus konnten die Besucher nicht nur erleben, an welchen Geräten im Praktikum gearbeitet wird, sondern auch, wie wichtig die Geschmacksprobe für die praktische Arbeit mit Lebensmitteln ist. Studenten verteilten frische Brötchen aus dem Labor, und am Zapfhahn nebenan wurde mildes Bier der hauseigenen Marke "Campuskrone" ausgeschenkt. Wolfgang Faber, der die Studenten im Fach bei ihren Pflichtpraktika betreut, erklärte dabei, welche Prozesse der Lebensmittelherstellung die Studenten vor Ort erlernen. Er war zufrieden mit der Resonanz an seinem Standort. "Es wurden sehr gezielt Fragen gestellt, wenn auch vor allem von den Eltern", berichtete der Dozent.