Köthen Köthen: Osterhexe entführt Hasenkind Stups
KÖTHEN/MZ. - Verhext. Könnte man meinen und würde damit gar nicht so falsch liegen. Immerhin hat die "Osterhexe" dieses Mal auch den Alltag der Hasenfamilie völlig durcheinander gebracht. Das gleichnamige Stück führte die Theatergruppe "Märchenhaft" am Samstag im Johann-Sebastian-Bach-Saal des Köthener Veranstaltungszentrums auf.
Farbtöpfe hat die Osterhexe stibitzt und nicht zuletzt Nesthäkchen Stups entführt. "Dieses Jahr bekommt kein Kind ein buntes Ei", drohte die Alte. Weiße Eier fand sie nämlich viel schöner. Die Häschen waren damit natürlich nicht einverstanden. Vom Hasenbau machten sie sich auf den Weg nach Frankreich. Ihr Weg zum Hexenhaus führte über Spanien, Griechenland, Ungarn und Irland.
"Die blauen Osterhasen sahen gut aus", freute sich der sechsjährige Tim. Gemeint waren die beiden Hasen mit den blauen Schürzen. Tims Mutter beeindruckten vor allem die vielen Osterlieder mit den dazugehörigen Tänzen. Als Erzieherin hat Sabine Lehmann genau hingehört und hingesehen. "Es gibt wenige peppige Osterlieder", erzählte Martina Thomas nach der Vorstellung. Sobald die Chefin der "Häschenschule" auf ein neues Lied gestoßen ist, sprudeln die Ideen für das nächste Stück.
Zwölf Darsteller standen dieses Mal auf der Bühne. Der jüngste Schauspieler war gerade einmal vier Jahre alt. Vor zwei Jahren hatte Levin die Besucher als kleines Osterhäschen am Eingang des Saals begrüßt. Am Samstag hüpfte der Sohn von Stephanie und Mario Günzel als Regentropfenkind über das Parkett. "Er ist ein Ausnahmekind", lobte Martina Thomas.
Levins Eltern stehen seit einigen Jahren mit der "Häschenschule" auf der Bühne. Ebenso wie Annett Höhne. Die Mutter von Stups-Darsteller Nico hat den familiären Charakter der Theatergruppe zu schätzen gelernt. In ihrer Rolle als gackernde Henne fühlt sich die Köthenerin wohl. "Man wächst über sich selbst hinaus", erzählte sie. Als Verkörperung des Frühlings stand auch Silke Buschau in diesem Jahr wieder auf der Bühne. "Das Publikum ist anspruchsvoller geworden", weiß die Köthenerin.
Die beiden Auftritte der "Häschenschule" gehörten zu den Höhepunkten des Osterprogramms auf dem Schlossgelände. Organisator war die Köthen Kultur und Marketing GmbH (KKM). Kett-Cars, Bastelstände und eine Hüpfburg standen für die jungen Besucher bereit. Angeführt von der Schalmeienkapelle Köthen setzte sich am frühen Abend ein Lampionumzug in Bewegung. Ziel war die Wiese hinter dem Veranstaltungszentrum, auf der KKM-Mitarbeiter hunderte Ostereier versteckt hatten. Das Osterfeuer auf dem Schlosshof krönte den Familientag. Obwohl in zahlreichen Ortschaften am Samstag die so genannten Brauchtumsfeuer loderten, hatte sich Annett Reichert für Köthen entschieden. "Hier ist viel los", freute sich die junge Mutter. Vom Nachmittagsprogramm war sie begeistert.