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Köthen Köthen: Neue Fruchtbringende Gesellschaft beantragt Platz im deutschen Kulturerbe

02.11.2015, 12:51
Zur Erinnerung an Ludwig von Anhalt-Köthen, den Begründer der Fruchtbringenden Gesellschaft, steht seit 1907 ein von Bildhauer Hans Arnoldt geschaffenes Denkmal des Fürsten auf dem Schlossplatz in Köthen.
Zur Erinnerung an Ludwig von Anhalt-Köthen, den Begründer der Fruchtbringenden Gesellschaft, steht seit 1907 ein von Bildhauer Hans Arnoldt geschaffenes Denkmal des Fürsten auf dem Schlossplatz in Köthen. MZ Lizenz

Köthen - Die Neue Fruchtbringende Gesellschaft mit Sitz in Köthen hat sich für die Aufnahme in das Unesco-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland beworben. Mit den zahlreichen Sprachpflegeaktivitäten, die die Neue Fruchtbringende Gesellschaft betreibt, knüpft sie an die Tradition der Fruchtbringenden Gesellschaft des Barock, der ersten deutschen Sprachakademie, an, von der impulsgebende Ideen für die Herausbildung der deutschen Sprache, die Entwicklung des Wortschatzes und Regelungen für eine einheitliche Rechtschreibung ausgingen.

Sprachpflege im modernen Sinne

Die Fruchtbringende Gesellschaft verstand ihre Spracharbeit auch als Friedensarbeit, denn sie sah in Zeiten des Dreißigjährigen Krieges in der Sprache eine über die konfessionellen Grenzen hinausgehende identitätsstiftende Kraft, ein Gedanke, der heute vor dem Hintergrund von Bemühungen zur Integration von Flüchtlingen größte Aktualität besitzt. Die Neue Fruchtbringende Gesellschaft betreibt Sprachpflege im modernen Sinne. Sie engagiert sich in vielfältiger Weise für die deutsche Sprache. Sie tritt mit etlichen Aktivitäten und Veranstaltungen an die Öffentlichkeit, um ein Bewusstsein für den Wert und die Ausdrucksfähigkeit der deutschen Sprache zu schaffen.

Seit 2003 fördert die Unesco den Erhalt von Traditionen und Alltagskulturen. Bis zum 30. Oktober 2015 konnten sich Vereine und Initiativen für die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes bewerben. (mz)