Köthen Köthen: Michelle Amy kam bald nach Silvesterfeier zur Welt
KÖTHEN/MZ. - Die Kleine hat sich sehr beeilt, um die erste Neugeborene des neuen Jahres zu werden. Eigentlich war der Entbindungstermin auf den 17. Januar festgelegt, sagt die 18-jährige Franziska Röhrbein, die junge Mutti von Michelle Amy. Deshalb konnte auch der 21-jährige Florian Weiß noch am 31. Dezember nicht damit rechnen, dass er so schnell Vater werden würde. Den beiden jungen Menschen aus Köthen zufolge seien sie am letzten Tag des Jahres zu Florians Bruder gegangen, um dort Silvester zu feiern. Dort haben sie auch gut den Jahreswechsel gemeistert. Am Morgen kurz nach acht Uhr setzten aber die Wehen ein.
Der werdende Vater war es, der die Nothilfe angerufen hat. "Vor Aufregung konnte ich zuerst nicht sagen, worum es geht", erinnert sich der junge Mann. Er habe nur etwas davon gestottert, dass seine Freundin Rücken- und Bauchschmerzen habe. Erst nach und nach kam zur Sprache, dass sie im neunten Monat schwanger ist. Und am Nachmittag war Michelle Amy schon da.
Die Geburt vor dem eigentlichen Termin war bereits der zweite Streich, den die Kleine ihren Eltern bereitete. Der erste war gut sechs Monate früher, als festgestellt wurde, dass Franziska Röhrbein schwanger ist. "Bis zum dritten Monat habe ich es nicht gewusst", so die junge Frau.
So zeitig wollten sie eigentlich kein Kind haben, verraten die jungen Leute. Denn er ist in einer Berufsvorbereitungsmaßnahme, und sie wollte erst einmal an der Berufsschule in Köthen den Abschluss der zehnten Klasse schaffen. Ihr erstes Baby sei sozusagen ein "Unfall" gewesen.
"Aber ein schöner Unfall", sagen die beiden und werden darin durch die Oma Kerstin Weiß unterstützt. Sie konnte sich an der Enkelin nicht satt sehen und verbrachte am Sonntag längere Zeit auf der Baby-Station des Krankenhauses. Danach wollten auch noch die Eltern der jungen Mutter kommen.
"Wer hat eigentlich den Vornamen für das Baby ausgesucht? "Wir beide", sagen Franziska Röhrbein und Florian Weiß. Sie wollte die Tochter Amy nennen, er Michelle. So wurde die neugeborene Michelle Amy genannt. "Ich hatte einen anderen Namen parat, aber der jetzige ist auch schön", kommentiert Oma Kerstin.
Mitarbeiterinnen der Frauenklinik des Krankenhauses freuen sich ebenfalls über die erste Geburt des Jahres. In den nächsten Tagen seien weitere Termine dran, so Assistenzärztin Bianka Hohmann und Hebamme Martina Naumann, die am Sonntagnachmittag auf der Neugeborenen-Station Dienst hatten. Insgeheim hofft das ganze Team unter der Leitung der Chefärztin Heidemarie Thiele, im neuen Jahr bei der Zahl der Geburten die Grenze von 400 zu überschreiten. 2010 haben sie dieses Ziel mit 393 Neugeborenen, zwei von ihnen Zwillinge, knapp verfehlt. Aber immerhin waren es mehr als im Jahr davor, als im Krankenhaus Köthen 386 Babys zur Welt kamen.
"Nachdem wir im Juni in das neue Gebäude ungezogen sind, stieg der Zuspruch für unsere Klinik seitens schwangerer Frauen an", sagt Bianka Hohmann. "Im Juli waren es 37, im August 38 und im September 39. Bei uns entbinden auch Muttis aus der weiteren Umgebung - zum Beispiel aus dem Saalekreis oder aus der Gegend um Könnern."