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Köthen Köthen: Klettern, toben, spielen - stundenlang und ohne Pause

Von Katrin Noack 13.01.2012, 19:47

Köthen/MZ. - Das Glöckchen an der Eingangstür ist das Zeichen. Wenn es klingelt, eilt Lars Herold zur Kasse und begrüßt die neuen Besucher in der Kinder- und Bowlingwelt am Elsdorfer Weg. Am Sonnabendnachmittag klingelt es unzählige Male, denn dann herrscht Hochbetrieb. "Sechs Kindergeburtstage sind für heute angemeldet. Das sind 50 Kinder und deren Eltern", sagt Herold. Fast alle kommen zu 15 Uhr . Dann füllt sich die 500 Quadratmeter große Anlage rasch bis auf den letzten Platz. "Wir haben 150 Sitzplätze, wenn sie belegt sind, sind wir voll."

In der Woche klingelt das Glöckchen zwischen 14 und 15 Uhr nur ein paar Mal. "Mittwoch und Donnerstag sind hier die ruhigen Tage", erklärt Lars Herold. Dann schließt er die Spielanlage erst um 14 Uhr auf. Die ersten Besucher kommen nur ein paar Minuten später. Ein junger Mann mit seinen zwei Kindern und einem Kumpel. Sie zahlen und ziehen ganz selbstverständlich ihre Straßenschuhe aus. Die müssen draußen bleiben, damit es drinnen nicht schmutzig wird. "Hier krabbeln Kinder auf allen Vieren herum", begründet der Chef der Spielanlage. Auf Socken geht es links an der Kasse vorbei, den Gang hinunter links zum Trampolin oder zum Kletterlabyrinth im Raum dahinter. Die Kinder drängeln und bestimmen, wohin es geht. "Das Trampolin ist am beliebtesten bei den Kleinen und den Großen", weiß Herold. Wenig später springen der Vater und seine beiden Sprösslinge auf der drei mal neun Meter großen Anlage um die Wette rauf und runter.

Die Erwachsenen, die 14.30 Uhr mit ihren Kindern ankommen, mögen es ruhiger. Während die Kleinen fröhlich schreiend im Kletterlabyrinth zwischen Röhren, Netzen und Kegeln verschwinden, nutzen sie die freie Zeit für einen Plausch bei einer Tasse Kaffee.

So hält es auch Anna Lewandowski, die mit ihrem Sohn Tim und ihrer Freundin Sylvia Bugge samt Tochter Amelie kurz vor 15 Uhr die Spielanlage betritt. Die Kinder erkunden auf allen Vieren den Kleinkindbereich. Ganz in der Nähe sitzen die Mütter auf den bunten Turnmatten und tauschen Neuigkeiten aus. "Im Moment ist das Wetter draußen schlecht. Außerdem ist es hier für die Kinder spannender als zuhause", nennt Anna Lewandowski die Vorzüge des Indoor-Spielplatzes. Sie haben die ganze Anlage fast für sich allein.

Auch wenn nur wenige Gäste im Haus sind gibt es für Lars Herold und seine beiden Mitarbeiterinnen genug zu tun. "Wir putzen die gesamte Anlage jeden Tag. Das dauert zwei Stunden", sagt der Chef. Mitarbeiterin Anja Richter sammelt immer mal wieder einige Bälle ein, um sie zu waschen. Lars Herold schaut indes, welche Umbauarbeiten in der Kinder- und Bowlingwelt noch anstehen. "Für die Bowlingbahn baue ich als nächstes einen eigenen Eingang mit Portal", schildert der Maurermeister. Die Bauarbeiten erledigt er selbst, immer an den Tagen, an denen geschlossen ist.

Vor vier Monaten hat er die Bowlinganlage mit vier Bahnen und Schwarzlicht in Betrieb genommen. Seitdem ist sie an den Abenden, Freitag und Sonnabend fast immer ausgebucht. "Am liebsten wollen alle Sonnabend um 19 Uhr spielen", sagt Herold. Das lasse sich natürlich nicht immer gut organisieren.

In der Woche ist die Bahn an Vormittagen Vereinen vorbehalten. Ab 10 Uhr ist Lars Herold für seine Gäste da, hat Spielanlage und Bowlingbahn im Blick und kümmert sich um die Bewirtung der Besucher. Denn eine Bowlingpartie und Herumtoben machen hungrig. "Nach dem Spiel essen viele hier noch etwas". Schnitzel, Currywurst und Toast sind im Angebot. Der Chef oder seine Mitarbeiterinnen bereiten sie selbst zu, je nachdem, wer gerade die Bestellung aufnimmt. "Bei uns muss jeder alles können", sagt Herold und lacht.