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Kita hat besonderen Ansatz Kita in Reppichau: "Zwergenhaus" setzt auf offene Arbeit mit Kindern

Von Stefanie Greiner 20.09.2019, 09:06
Wo sonst die Drei- bis Sechsjährigen sitzen, haben am Montag die Mitglieder des Sozialausschusses sowie Vertreter der Verwaltung und Gäste Platz genommen.
Wo sonst die Drei- bis Sechsjährigen sitzen, haben am Montag die Mitglieder des Sozialausschusses sowie Vertreter der Verwaltung und Gäste Platz genommen. ute nicklisch

Reppichau - Der Sozialausschuss des Osternienburger Landes ist reisefreudig. Nach der Grundschule „Alfred Wirth“ in Osternienburg im August besuchten die Mitglieder jetzt die Kindertagesstätte „Eike von Repgows Zwergenhaus“ in Reppichau. Zuletzt war der Ausschuss 2015 in der Einrichtung.

„Der Hof ist nicht sehr ansprechend“, sagte Anja Haustein, die Leiterin des Hauses. Sie deutete auf den ungenutzten Anbau. Der wurde eine Zeit lang für Arztsprechstunden genutzt, außerdem als Gemeindehaus und Jugendtreff. Jetzt steht das Objekt leer - und müsste dringend saniert werden.

Dafür aber fehlt der Gemeinde das Geld. Und die Notwendigkeit. Die Einrichtung mit ihren insgesamt 28 Kindern ist groß genug. Anja Haustein könnte sich zwar vorstellen, im Anbau einen Bereich für die Krippen-Kinder zu schaffen. Der jedoch würde das Konzept der Kita, dass jüngere und ältere Kinder gemeinsam spielen können, blockieren.

Krippe bis drei, Kita ab drei. Die Altersgrenzen sind in Reppichau nicht Gesetz. Im Moment, erzählte Anja Haustein den Mitgliedern des Sozialausschusses, würden vier der zwölf Krippenkinder regelmäßig bei den Größeren dabei sein.

Das Team der Einrichtung setzt auf eine offene Arbeit. Was bedeutet: Nicht die Erzieher geben vor, was gemacht wird, sondern die Kinder. Wollen sie Drachen basteln, werden Drachen gebastelt. Wollen sie Pudding kochen, wird Pudding gekocht.

Obst und Gemüse schnippeln, Kuchen backen, Joghurt zubereiten. Die Mini-Zwerge und Maxi-Zwerge, wie die kleinen und großen Kinder der Kita „Eike von Repgows Zwergenhaus“ genannt werden, können sich überall ausprobieren.

Das Frühstück im Zwergenhaus wird frisch zubereitet. Das Mittagessen wird geliefert. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist dem Team wichtig. Und die Devise: „Erst probieren, dann ,Ihh’ sagen.“

Im hinteren Teil des weitläufigen Außengeländes lässt eine „Bewegungsbaustelle“ die Kinder zu Handwerkern werden. Die Mädchen und Jungen, auch darauf legt das fünfköpfige Kita-Team um Anja Haustein großen Wert, sind so oft wie möglich draußen.

„Wir brauchen Schatten“, merkte die Kitaleiterin an. Einige Bäume seien in Folge der Trockenheit eingegangen, neue Bäume hätten noch nicht die entsprechende Größe. Bei Ausflügen erkunden die Kinder den nahe gelegenen Wald. Die größeren von ihnen legen eine Waldprüfung ab. Sie müssen ihr Wissen über heimische Tiere und Pflanzen unter Beweis stellen. Die Kita kooperiert dazu seit Jahren mit einer Waldpädagogin.

Die Einrichtung arbeitet mit Vereinen des Dorfes zusammen, darunter der Feuerwehr. Im Haus der kleinen Forscher werden die Kinder zu Nachwuchs-Naturwissenschaftlern. (mz)