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Alternativen überlegt „Karnevalisten sind Optimisten“: Wie sie im Altkreis Köthen Corona trotzen wollen

Die Vereine haben sich Alternativen überlegt. Im Rahmen verschiedener Veranstaltungen wollen sie sich auch in den kommendenen Monaten weiter präsentieren.

Von Jessica Vogts Aktualisiert: 02.03.2022, 16:22
Rosenmontag im Mini-Format: Der Kukakö überraschte  die Kinder der  Kita „Spielkiste“ in Köthen mit Süßigkeiten.
Rosenmontag im Mini-Format: Der Kukakö überraschte die Kinder der Kita „Spielkiste“ in Köthen mit Süßigkeiten. (Foto: Kukakö)

Köthen/MZ - Heute ist Aschermittwoch - und da ist bekanntlich alles wieder vorbei. „Wir geben heute den Schlüssel wieder zurück zum Bürgermeister. Aber mit Bedacht auf die politische Lage im kleinen Rahmen“, erklärt Sven Schwinghammer vom Werdershausener Carneval Verein (WCV).

Doch so einen wirklichen Start in die Karnevalszeit hatten die Jecken nicht. Die Session haben viele Vereine abgesagt. Erneut fiel die Karnevalstradition Corona zum Opfer. Aber davon unterkriegen lassen sich die Jecken nicht und blicken mit Zuversicht auf die kommende Zeit. „Karnevalisten sind Optimisten“, erklärt Kukakö-Präsident Karsten Todte. Im Mini-Format feierte der Verein vergangenes Wochenende auf seinem Vereinsgelände in Köthen. Als Ersatz für die wieder ausgefallene Session durch Corona.

Mit Bollerwagen, Musik und Süßes wurden Kinder überrascht

Und auch den Rosenmontagsumzug ließen sich die Narren und Närrinnen nicht nehmen - zumindest nicht ganz. Statt mit großen Lkws und Hunderten Menschen zog der Kukakö in diesem Jahr in kleiner Formation durch die Straßen. Ziel waren die, die sich am meisten zum Karneval über die Kamelle freuen - die Kinder. Und so machte sich am Montagvormittag eine Abordnung vom Kukakö mit Bollerwagen, Karnevalsmusik und reichlich Bonbons, Lutschern und Knabberei auf den Weg zu Kindertageseinrichtungen in Köthen.

„Die Kinderaugen strahlten, als wir die Süßigkeiten von unserem Bollerwagen warfen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Und so konnte der ausgefallene Rosenmontagsumzug doch noch gewürdigt werden.

Karneval auf Sommer verlegen möchte niemand

Von oberster Stelle kam in der Vergangenheit immer wieder der Vorschlag, die Karnevalsession auf den Sommer zu verlegen. Doch die meisten Vereine wehren sich vehement dagegen. „Das hat einfach was mit Brauchtum zu tun. Man kann nicht einfach eine Prunksitzung in den Sommer verlegen“, heißt es vom WCV. Ähnlich sieht das auch der Akener Narraria Club. „Um Gottes willen“, mahnt NCA-Präsident Claus-Dieter Reile. Das sei auch logistisch gar nicht möglich. „Im Sommer hat keiner Zeit, da sind alle im Urlaub“, weiß er. Und es wolle sicher auch niemand bei den Temperaturen im Kostüm auf der Bühne stehen.

In knapp einem Monat will sich der Karnevalsverein aber dennoch präsentieren. Einen „Tanz in den Mai“ soll es am 30. April geben. In Naumanns Schuppen ist eine Open-Air-Veranstaltung geplant - mit Musik und Tanz. „Und in den Pausen werden wir einige Gesangs- und Tanzeinlagen präsentieren“, verspricht Reile.

Und die kommende Session erwarten alle schon sehnsüchtig. Ans Aufgeben denkt keiner. „Noch schmeißen wir nicht die Flinte ins Korn. Wir beginnen von vorn“, betont auch André Meißner vom Gölzauer Karnevalsklub. Und weil der Spruch so treffend sei, könnte das auch das Motto der - hoffentlich - kommenden Session sein. Wehmütig und traurig war er dieser Tage, die sonst im Zeichen des Karnevals stehen, schon ein wenig. „Ich würde mich freuen, wenn wir wieder Freude verbreiten können“, sagt Meißner. Gerade in Zeiten von Krieg und Corona sei das immens wichtig. „Etwas ablenken und die Leute auf gute Gedanken bringen“, auch dafür sei Karneval da.

Auch der Gölzauer Verein habe sich Gedanken gemacht, was man noch machen könnte. Wenn alles klappt, plane man im Sommer ein kleines Event. Da wird aber momentan erst noch beraten.