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Kampf gegen "Stalins Rache" Kampf gegen "Stalins Rache": Giftiger Riesenbärenklau breitet sich in der Region aus

Von Doreen Hoyer 26.06.2019, 10:16
Ein blühender Riesenbärenklau: Alle Pflanzenteile enthalten Giftstoffe.
Ein blühender Riesenbärenklau: Alle Pflanzenteile enthalten Giftstoffe. dpa

Köthen - Er wird auch „Stalins Rache“ genannt. Der Riesenbärenklau, eine Pflanze aus dem Kaukasus, kann Unvorsichtigen, die ihn berühren, schmerzhafte Quaddeln bescheren. Und er fühlt sich in Köthen und Umgebung schon seit Jahren heimisch.

Auch in diesem Jahr beschäftigt die invasive Pflanze, die andere Arten oft verdrängt, wieder Umweltschutzamtsleiter Oliver Reinke. Der Riesenbärenklau sei „wie überall auch in Köthen auf dem Vormarsch“, erzählt Reinke. Aus seiner Sicht nehme die Belastung zu: mehr Pflanzen auf größeren Gebieten.

Das Umweltamt lässt den Riesenbärenklau bekämpfen - aber nicht überall, wo er auftaucht. Sondern nur da, „wo eine hohe Verkehrserwartung vorliegt“. Wo also Spaziergänger, Schulkinder, Anwohner unterwegs sein könnten. Nicht aber an abgeschiedenen Flecken.

In Köthen geht man an zwei Orten gegen den Riesenbärenklau vor

In Sachsen-Anhalt, betont der Amtsleiter, gebe es keine gesetzliche Pflicht, Vorkommen zu melden und die Pflanze überhaupt zu bekämpfen. Dennoch geht man in Köthen, entsprechende „Verkehrserwartung“ am fraglichen Ort vorausgesetzt, gegen den Riesenbärenklau vor. Derzeit sind dem Amtsleiter zwei größere Flächen bekannt, bei denen gehandelt wird. Sowohl im Ziethebusch als auch am Ledegraben komme „Stalins Rache“, auch Herkulesstaude genannt, inzwischen in ernstzunehmenden Größenordnungen vor.

Die Stadt habe eine Köthener Firma beauftragt, so Reinke. Diese gehe gegen die Pflanze vor: Zunächst wird der Riesenbärenklau abgemäht. Sollte das nicht reichen, komme hinterher die „chemische Keule“ zum Einsatz. Wichtig sei auch, den richtigen Zeitpunkt für die Bekämpfung abzupassen. So muss es zum Beispiel trocken sein.

Um der Pflanze verlässlich den Garaus zu machen, müsste man sämtliche Wurzeln ausgraben

Um der Pflanze verlässlich und ein für allemal den Garaus zu machen, müsste man allerdings alle mit sämtlichen Wurzeln ausgraben, so der Amtsleiter. Das sei bei den Mengen, in denen der Riesenbärenklau vorkomme, nicht zu machen. „Aber wir versuchen unser Möglichstes.“

Reinke appelliert auch: „Wir kennen nicht jeden Standort und sind hier auf die Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen.“ Nach Hinweisen werde geprüft, ob an dem jeweiligen Standort eine Bekämpfung erforderlich sei. (mz)

Wer also in Köthen Riesenbärenklau gesehen hat, kann das melden - direkt bei Reinke unter 03496/425183.