Diesmal soll alles klappen: Jugendweihe und Konfirmation in Köthen erneut von Corona betroffen

Köthen - Jugendweihen und Konfirmationen sind wichtige Stationen im Leben junger Menschen. Die Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie stellen in diesem Jahr allerdings auch die Organisatoren auf die Probe. Wie funktioniert es, eine so bedeutende Feier schon zum zweiten Mal unter den erschwerten Bedingungen zu planen? Die MZ hat sich umgehört.

Die Jugendweihe soll, wenn alles klappt, am 19. und 26. Juni 2021 im Sport- und Kulturzentrum Weißandt-Gölzau stattfinden. Das bestätigt Anke Hoffmeister, Präsidentin des Landesverbands der Interessenvereinigung Jugendweihe, der seit Beginn der Neunziger Jugendweihen in der ganzen Bundesrepublik organisiert. Im Altkreis Köthen ist der Verein der einzige Anbieter.

Im vergangenen Jahr wurde die traditionell im Sommer stattfindende Veranstaltung in den Herbst verschoben, im September und Oktober wurde dann im Köthener Schloss nachgefeiert. Natürlich im Eindruck der Pandemie im kleineren Rahmen als gewohnt - „in erster Linie die Familien im engsten Kreis“, so Hoffmeister.

Die Planung für dieses Jahr laufe bereis auf Hochtouren - unter erschwerten Bedingungen. „2019 war noch volles Programm, 2020 und 2021 nur so viel möglich, wie die Landesregierung gestattet. Um die geplanten Termine einhalten zu können, planen wir die Feierstunden so, dass der geforderte Hygieneabstand eingehalten werden kann.“

Wie viele Anmeldungen es für dieses Jahr gebe, könne sie derzeit nicht beantworten, sagt die Präsidentin. Die normalerweise das ganze Schuljahr über stattfindenden Freizeitangebote fielen derzeit leider restlos aus.

„Wir erhalten regelmäßig Anfragen von Eltern und Jugendlichen, die auf dem Laufenden bleiben wollen“, bestätigt Hoffmeister. Ob online, per E-Mail oder Telefon, der Austausch sei rege.

Das Programm sei bereits in Planung. Künstler, Foto und Videograf habe die Organisatorin ebenfalls angefragt, Verträge allerdings noch nicht unterschrieben. „Alle stehen Gewehr bei Fuß, aber niemand weiß, ob es wirklich stattfinden kann“, sagt sie.

Das Interesse an Jugendweihen sei übrigens ungebrochen, beschreibt Hoffmeister. „Nach wie vor ist es so, dass ein großer Teil der Achtklässler teilnimmt. Das hängt auch noch immer mit der Generation der Eltern zusammen“, sagt sie. In Sachsen-Anhalt nähmen jährlich durchschnittlich 60 Prozent der Achtklässler teil.

Die Konfirmation, die immer zu Pfingsten begangen wird, muss dieses Jahr in Köthen sogar nachgeholt werden. „Wir haben die Konfirmation im vergangenen Jahr in der Hoffnung verschoben, dass es im nächsten Jahr besser klappt“, sagt Martin Olejnicki, Pfarrer der Gemeinde St. Jakob. 17 Konfirmanden aus 2020 verstärken damit den diesjährigen Jahrgang von 15.

Zusammen gerechnet sind das 32 Jugendliche und damit in diesem Jahr alle „mit Sicherheit“ konfirmiert werden, werden sie auf zwei Wochenenden verteilt: Am Samstag vor Pfingsten sowie am Pfingstsonntag. Jeweils in der Jakobskirche, natürlich.

Die Planung und Vorbereitung sei in diesem Jahr auch anders. Immerhin könne der Konfirmandenunterricht stattfinden, per Videokonferenz. „Das wird gut angenommen“, freut sich Olejnicki.

Was dagegen ausfallen muss, sind die gemeinsamen Mahlzeiten und Zusammenkünfte. „Das Gemeinschaftsgefühl fehlt natürlich“, sagt der Pfarrer dazu. Bleibt für alle Beteiligten zu hoffen, dass das in diesem Jahr zu Pfingsten anders sein wird. (mz)