Jugendfeuerwehr Jugendfeuerwehr: Feuerwehrmann aus Reppichau ist zu Tränen gerührt
reppichau/MZ. - Die Spannung stieg, während die kleinen Floriansjünger mucksmäuschenstill im dunklen Gerätehaus lauerten. "Jetzt kommt er", hieß es aus den Reihen. Wie wird er wohl reagieren? Thomas Keller kehrte nichts ahnend vom Feuerwehrdienst bei der befreundeten Wehr in Aken heim. Wie gewohnt öffnete der Reppichauer Jugendwart das große Rolltor des Gerätehauses, um das Feuerwehrauto zu parken. Was ihn jedoch in diesem Augenblick dort erwartete, verschlug ihm regelrecht die Sprache. Seine Schützlinge erwarteten ihn in Reih und Glied positioniert. Die Rundumleuchte begann zu flackern und am Ende der Menschengasse erstrahlte eine brennende 20.
Keller stand da wie angewurzelt. Vor Freude gerührt, kullerten die Tränen über sein Gesicht. Schon ging das Licht an und die Kinder trällerten los. "Weil heute dein Jubiläum ist ..." sangen sie alle zusammen, während Thomas Keller auf einen Stuhl Platz platziert wurde. "Wir setzen ihn lieber hin, sonst kippt er uns noch aus den Latschen", scherzte der Akener Jugendwart Michael Kiel. Denn er und der Osternienburger Jugendwart Marcel Siegel unterstützten die Reppichauer Jugendlichen tatkräftig bei dieser Überraschungsfeier. Thomas Keller nämlich sollte für sein 20-jähriges Engagement als Jugendwart der Feuerwehr Reppichau gebührend geehrt werden. "Er macht so viel für uns, jetzt machen wir mal etwas für ihn", erklärte Christian Berger als ehemaliges Mitglied der Reppichauer Jugendfeuerwehr. "Ich bin einfach nur sprachlos", brachte Thomas Keller gerührt über die Lippen. Und schon überreichte jeder seiner Schützlinge einen mit Helium gefüllten Luftballon. Freude, Glück, immer einen Schutzengel oder Spaß, Kraft und Zufriedenheit waren darauf geschrieben. Diesen bunten Strauß guter Wünschen ließ er schließlich in den Abendhimmel steigen. Bestückt mit leuchtenden Knicklichtern waren die Luftballons noch weit am dunklen Himmel zu sehen.
Nachdem sich Thomas Keller langsam von der Überraschung erholt hatte, überbrachten alle Gratulanten ihre Glückwünsche. Und wie sollte es anders sein, wurde zum gemeinsamen Abendessen Nudeln mit roter Feuerwehrsauce serviert.
Das war jedoch längst nicht alles an Überraschungen. So wurde Thomas Keller nach einer kleinen Stärkung mit seiner 20-jährigen Erfahrung von Marcel Siegel und Michael Kiel in verschiedenen Duellen herausgefordert. Ebenfalls 20 Jahre im Amt als Jugendwart waren die beiden mit sieben und dreizehn Jahren zusammen. "Schlag die MaMi" nannten sie witzigerweise diese Wettkämpfe. Wobei MaMi für Marcel und Micha stand.
Das Ganze wurde vom Akener Feuerwehrmann Robert Olejnicki moderiert. So kam bei Apfelbeißen, Wettnageln und anderen Spielchen viel Spaß auf. Der Sieger jedoch stand schon vorher fest. Natürlich sollte Thomas Keller als Jubilar das Duell gewinnen. So bekam der 42-Jährige bei der anschließenden Siegerehrung von den Akener sowie Osternienburger Brandschützern einen Jugendfeuerwehrhelm mit Blumenbepflanzung und entsprechender Beschriftung überreicht. Mit einem kleinen Abschlussfeuerwerk ging schließlich dieser emotionsgeladene Freitagabend in der Reppichauer Jugendfeuerwehr zu Ende.
Die Initiative für die Feier kam von den Reppichauer Jugendlichen selbst. Da diese jedoch das nicht allein stemmen konnten, holten sie sich die Freunde aus Aken und Osternienburg mit ins Boot. So begann Christian Berger als Schützling von Thomas Keller bereits im November mit den ersten Planungen. Der 18-Jährige engagiert sich inzwischen als Stellvertreter und war vorher selbst mit Begeisterung in der Jugendfeuerwehr tätig.
Thomas Keller jedenfalls wird diesen Tag nie vergessen. "Ich habe von alldem nichts gewusst und hätte damit auch nicht gerechnet", sagte er immer noch gerührt.