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Jobcenter Jobcenter: Mehr "Wohngeld" in Anhalt-Bitterfeld

Von Ute Hartling-Lieblang 25.10.2014, 12:43

Köthen - Hartz-IV-Empfänger, Empfänger einer Grundsicherung und sogenannte Aufstocker, die ihre Wohnungsmiete vom Jobcenter Anhalt-Bitterfeld erstattet bekommen, sollen in Kürze mehr Geld erhalten. Je  nach Wohnort und Größe der Bedarfsgemeinschaft macht das zwischen 4,50 und neun Euro im Monat aus.

Der Hintergrund: Um weiterhin eine ausreichenden Versorgung der Bedarfsgemeinschaften im Landkreis zu gewährleisten, müssen die bestehenden Richtwerte für die Kosten der Unterkunft regelmäßig überprüft werden. Dazu findet allerdings keine Neuerhebung der Mieten statt, sondern die einmal erhobenen Mieten werden aller zwei Jahre fortgeschrieben. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gibt es vier verschiedene Wohnungsmarkttypen: Stadt Aken, Osternienburger Land und Zerbst (Typ I); Stadt-Bitterfeld-Wolfen (Typ II),  Stadt Köthen (Typ III) sowie Muldestausee, Stadt Raguhn-Jeßnitz  Sandersdorf-Brehna, Südliches Anhalt und Zörbig (Typ IV).

Die neue Richtlinie wurde dem Ausschuss für  Gesundheit und Soziales des Kreistages in der vergangenen Woche im Entwurf vorgelegt. Der Fachausschuss sprach sich für die neue Richtlinie und die darin enthaltenen Leistungen aus.

Wie Bärbel Wohmann, Vorstand des Jobcenters, im Ausschuss informierte, wurden in den vergangenen beiden Jahren jährlich 723.216 Euro für Kosten der Unterkunft ausgegeben.  Die Auszahlung sei geringer gewesen, als ursprünglich  geplant, da die Obergrenzen nicht immer voll ausgeschöpft werden. Die Zahl der  Bedarfsgemeinschaften sei etwa gleich geblieben. 

Auf Nachfrage der Ausschussvorsitzenden Dagmar Zoschke (Die Linke), erklärte Wohmann, dass die Neuberechnung durch die Firma Analyse& Konzepte auf der gleichen Grundlage wie  vor zwei Jahren erfolgt. Das heißt, die Mieten der Köthener Wohnungsgesellschaft blieben erneut außen vor. Das hatte bereits 2012 für  Kritik  gesorgt, da einer der größten  Vermieter im Landkreis nicht berücksichtigt wurde (die MZ berichtete). Laut Wohmann seien die Zahlen dennoch repräsentativ.

Zum Vergleich: Während in Köthen insgesamt 505 Mieten  in die Berechnung einflossen, waren es in Bitterfeld-Wolfen 8.647 und in Aken, Osternienburger Land und Zerbst 1.385. Insgesamt wurden 11.336 Mieten in die Betracht gezogen. (MZ)