Industriegebiet Weißandt-Gölzau Industriegebiet Weißandt-Gölzau: Drei Verletzte nach Feuer in Produktionshalle

Weißandt-Gölzau/MZ - Ein Schaden in Millionenhöhe ist nach ersten Schätzungen der Brandursachenermittler von der Polizeidirektion Dessau-Ost in der Nacht zum Donnerstag in einer Extrusionsanlage der Firma Polifilm Extrusions GmbH entstanden. Dabei handelt es sich um einen der europaweit größten Hersteller von Folien mit Sitz im Industriegebiet Weißandt-Gölzau. Zur Brandursache ermitteln Beamte des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld. Der Brandort wurde beschlagnahmt“, so eine Pressesprecherin der Polizeidirektion.
Zur genauen Schadenshöhe macht das Unternehmen derzeit keine Angaben. Die Rede ist von einer Summe im sechs- bis siebenstelligen Bereich. Auf MZ-Nachfrage erklärt Polifilm zu dem Brand: „Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung im Umkreis oder für die Umwelt. Vorsorglich wurden drei Mitarbeiter wegen dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ärztlich betreut und sind bereits wieder zu Hause. Weitere Personenschäden sind nicht zu verzeichnen.“
Derzeit sind Spezialisten damit beschäftigt, die Schäden in der vierstöckigen Halle zu begutachten. In einer ersten Meldung hatte es in der Nacht geheißen, dass drei Mitarbeiter zunächst versucht hätten, den Brand selbst zu löschen (die MZ berichtete online). Dazu Polifilm: „Dank des beherzten Eingreifens unserer Mitarbeiter, der angrenzenden Sprinkleranlage sowie dem schnellen Eintreffen der Feuerwehr konnte eine weitere Ausbreitung des Brandes verhindert werden.“
"Wir arbeiten sehr gut zusammen"
Die Brandmeldung aus Polifilm ging Mittwochnacht gegen 23.40 Uhr bei der Einsatz-, Leit- und Rettungsstelle des Landkreises Anhalt- Bitterfeld ein. Insgesamt waren in der Nacht sechs Feuerwehren aus dem Südlichen Anhalt und aus Zörbig mit 60 Kameraden im Einsatz, so Bjoern Neisike, Pressesprecher des Feuerwehrverbandes Köthen Anhalt/Zerbst. „Die Zörbiger Wehr verfügt über eine Drehleiter. Wir arbeiten sehr gut zusammen“, sagte er. Mitgeführt wurde auch Atemschutzgerät (AGT), das die Kameraden vor giftigen Gasen schützen soll. Nicht alle 30 AGT wurden allerdings benötigt. Gelöscht wurde neben Wasser auch mit Schaum. Gegen 1.45 Uhr konnten die ersten Wehren den Brandort wieder verlassen.
Seit 2006 verfügt das Industriegebiet Weißandt-Gölzau über eine Löschwasserleitung, die speziell auf einen Druck von 11 bar ausgelegt ist, informiert Einsatzleiter Tino Amler. Damit sei gewährleistet, dass im Ernstfall ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Mit Amler kommen 22 der 36 Mitglieder der FFW Weißandt- Gölzau aus der Firma Polifilm, kennen sich vor Ort also bestens aus. „Die Alarmkette hat funktioniert“, bestätigt der stellvertretende Wehrleiter. Polifilm sei ein Unternehmen, das, egal wo es brennt, immer bereit sei, seine Mitarbeiter für den Einsatz freizustellen, lobt Neisike.
