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Im Bann der Oldtimer Im Bann der Oldtimer: Trekkerfreunde stellen sich in Susigke dem Geschicklichkeitswettbewerb

Von Uwe Lehmann 22.05.2018, 10:24
Marcel Hoppe beim Luftballonstechen mit dem Traktor
Marcel Hoppe beim Luftballonstechen mit dem Traktor Uwe Lehmann

Susigke - Blühende Landschaften, ein strahlend blauer Himmel und eine Ruhe - so kann man sich das Leben in Susigke gefallen lassen. Zumindest an 364 Tagen im Jahr. Der einzige Tag im Jahr, an dem diese Idylle gestört wird, ist der Pfingstsonntag. Denn da wird der kleine Ort in der Nähe der Elbestadt Aken eingenommen von einer Vielzahl alter und neuer Fahrzeuge, besser gesagt Oldtimer aller Art bzw. Traktoren und Landmaschinen aus vergangener und heutiger Zeit.

Aus dem Nachbarort Chörau kamen im Konvoi circa 40 Fahrzeuge angefahren. „Ich stand in meiner Torausfahrt und musste einige Zeit warten, ehe ich losfahren konnte“, berichtet Marcel Niemann. So trafen dann auf der Festwiese schon einmal John Deere, Lanz Bulldog, McCormick, Fendt, Deutz oder ZT 300 aufeinander. Aber auch ehemalige NVA-Fahrzeuge, Eigenbautraktoren, ein Tatra-Truck sowie einige Oldtimer-Pkw fuhren eine Ehrenrunde über das Veranstaltungsgelände.

Besucher konnten Landmaschinen aus der Vergangenheit bewundern

Das Wetter meinte es am Sonntag sehr gut. Der Veranstaltungsplatz war wieder prall gefüllt. Die Besucher konnten Landmaschinen aus der Vergangenheit bewundern. Aber auch aktuelle, große Landmaschinen der Firmen Claas, John Deere oder Fendt waren dabei - zum Besichtigen oder zu einer kleinen Probefahrt. Im Cockpit des neuesten Mähdreschers von John Deere konnte Platz genommen werden, bestaunt wurde die legendäre „Rübenmaus“ - die Besucher kamen mal wieder auf ihre Kosten.

Doch die Wiese von Bauer Rainer Kühn hatte noch mehr zu bieten. Fliegende Händler, verschiedene Essensstände und Bierwagen reihten sich aneinander. Ein Festzelt und eine auf einem Truckanhänger improvisierte Bühne sowie ein kleiner Rummel - das Trecker- und Schleppertreffen in Susigke hat wieder die Größe eines Dorffestes erreicht. Weitere Programm-Highlights am Sonntag waren Kathleen’s Hundeshow, die tänzerischen Vorführungen der Tanzmäuse aus Reppichau sowie die Linedance-Gruppe „Crazy-Bees“ aus Biendorf.

Den Abend gestaltete DJ Locke mit seiner Musik für „Jung und Alt“. Höhepunkte des Abends waren dann die Pferdeshow der „Schwarzen Perlen“, der Auftritt des Susigker Männerballetts und eine Bäuerin, die ihre Hüllen hat fallen lassen.

Programmhighlight wird es beim Treckertreffen ist der Geschicklichkeitswettbewerb

Aber ein Programmhighlight wird es beim Treckertreffen in Susigke immer geben - den Geschicklichkeitswettbewerb mit dem Schlepper. Sieben Freiwillige stellten sich diesmal den Aufgaben, welche Detlef Semmler wie jedes Jahr erfunden hat. „Die besten Ideen für eine Wettkampfdisziplin fallen mir des Nachts ein“, erzählte der Ideenfinder. Für die diesjährige Ausgabe waren es derer fünf. Zu allererst musste ein Hänger rückwärts geschoben werden.

Das schaffte Stefan Lehmann mit 32 Sekunden am Schnellsten. Der 42-jährige Chörauer war am Sonntag erstmals am Start. „Ich war schon öfters hier als Zuschauer“, sagte Lehmann, „zur Teilnahme hat mich meine Frau Andrea fast schon gezwungen. Sie sagte, wenn sie mitkommen solle, dann muss ich am Wettbewerb teilnehmen.“

Gesagt, getan. Für Lehmann sprang am Ende „nur“ der fünfte Platz heraus. „Das war nicht so wichtig“, so der 42-Jährige, „wichtig war, dass es Spaß gemacht hat.“ Deshalb ist jetzt schon sicher - Lehmann wird auch im kommenden Jahr dabei sein. „Ich habe Blut geleckt!“

Matthias Bartikowski war im letzten Jahr mit 19 Jahren erstmals dabei

Im letzten Jahr erstmals dabei war Matthias Bartikowski. Der 19-Jährige wurde bei seiner Premiere gleich Vierter und hatte ebenfalls Blut geleckt. Seine Erfahrungen brachte er am Sonntag erfolgreich ein. So konnte der Chörauer mit seinem 37 PS starken kleinen Lombardini-Schlepper in der zweiten Wettkampfdisziplin den entscheidenden Vorsprung zum Gesamtsieg herausholen.

Da mussten drei Bälle, die in drei Reifen, welche an Ketten hinter dem Schlepper angebracht waren, über einen Rundkurs in drei vorgesehenen Löchern im Boden versenkt werden. Bartikowski schaffte dies gleich in der ersten von zwei Runden und besorgte sich damit fast 60 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz.

Für nächstes Mal wünschen sich die Trekkerfreunde noch mehr Teilnehmer

Zweitschnellster wurde das Mitglied der Treckerfreunde Susigke dann im Wettbewerb Nummer drei. Aber auch nur wegen der 40 Sekunden Strafe, weil er den zu balancierenden Ball vor der vorgesehenen Linie verlor.

Im weiteren Verlauf dieser Disziplin mussten mit einer am Traktor befestigten Lanze zwei Luftballons zerstochen werden und ein Traktorreifen per Hand ins Ziel gerollt werden. Bei Station vier galt es, mit dem Minibagger einen Stamm durch einen im Boden verankerten Reifen durchzufädeln.

Für die nächste Ausgabe des Geschicklichkeitswettbewerbs wünschen sich die Trekkerfreunde Susigke noch einige Teilnehmer mehr. Auch neue Mitstreiter im Club sind gern gesehen. „Wer Interesse hat an alten Schleppern, an denen rumschraubt und gern in einem Verein aktiv ist, der ist bei uns herzlich willkommen. Aber auch jeder andere, der mithelfen möchte, kann sich melden“, sagte Detlef Semmler. (mz)

Endstand des Geschicklichkeitswettbewerbes:

1. Matthias Bartikowski (Chörau) - 6:01 min

2. Christian Friedrich (Susigke) - 6:55 min

3.Marcel Hoppe (Chörau) - 8:15 min

4.René Pintaske (Aken) - 9:06 min

5.Stefan Lehmann (Chörau) - 9:07 min

6.Tim Kühn (Susigke) - 9:33 min

7.Sebastian Berger (Wadendorf) - 10:01 min

Ein Foto zur Erinnerung an einen sonnigen Tag in Susigke mit viel Spaß
Ein Foto zur Erinnerung an einen sonnigen Tag in Susigke mit viel Spaß
Uwe Lehmann
Hindernisfahren mit Traktor und zwei Anhängern
Hindernisfahren mit Traktor und zwei Anhängern
Uwe Lehmann