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Igel-Mutter mit acht Jungen wird bei Lüders gut umsorgt

Von Helmut Dawal 28.08.2007, 16:44

Köthen/MZ. - die Igel-Mutter zur Welt gebracht. "Das ist schon außergewöhnlich", meinte Herr Lüders, der im Buch "Tiere der Heimat" nachblätterte. Fünf bis sechs Junge, erfuhr der Renter hier, sind normal. "Aber sieben bis acht Igelbabys, das kommt sehr selten vor."

Den Fund machte der 76-Jährige bei Aufräumarbeiten an einer Garage. Dort lagen in einer Ecke bei einer Eiche auf einer Holzbohle gestapelte Ziegelsteine. Die Steine räumte Lüders zur Seite, auch das Laub, das sich davor angesammelt hatte, fegte er weg. Bei diesen Arbeiten entdeckte er die Tiere. "Erst am vergangenen Wochenende war meine Tochter aus Aken bei uns. Sie hatte auch ihren Mischlingshund dabei, der immerzu an der Eiche herumschnüffelte", schilderte Lüders. Der Vierbeiner hatte den richtigen Riecher, wie sich nun bestätigte.

Momentan werden die Igel in einem Pappkarton aufbewahrt. Doch wie soll man die Tiere betreuen? Auskunft holte sich der Köthener beim Tierschutzverein. Dort riet man ihm, der Igelmutter Katzenfutter anzubieten. Das machen Lüders nun, und die Igelmutter langt ordentlich zu. "Die braucht viel Futter, denn sie säugt ihre Kleinen noch", erzählte Lüders, der gern zuschaut, wie sich die Kleinen an ihre Mutter kuscheln. Die "Wohnstube" der Igelfamilie will Herr Lüders wieder herrichten, so dass die Tiere sich im Freien niederlassen können und - das ist die große Hoffnung der Familie - weiter gut gedeihen.

Die Familie hat in ihrem Garten schon häufig Igel angetroffen. Besonderen Spürsinn, berichtete Herr Lüders, entwickelte vor einigen Jahren Schäferhündin Catja, die manchmal ein Stacheltier bis in die Wohnung schleppte und sich dabei die Nase blutig piekste. "Schaden haben die Igel durch den Hund aber nicht genommen, wir haben sie wieder ins Freie gebracht. Doch eine so große Igel-Familie, das hatten wir noch nicht", erzählte der Köthener.