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Hübsch gemacht Hübsch gemacht: Wie sich Köthen in den letzten 30 Jahren verändert hat

Von Stefanie Greiner 04.10.2020, 07:00
Köthen hat sich in den letzten 30 Jahren sichbar verändert.
Köthen hat sich in den letzten 30 Jahren sichbar verändert. www.imago-images.de

Köthen - Im Verlauf von 30 Jahren ist einiges passiert. Das denkt sich Oberbürgermeister Bernd Hauschild immer wieder, wenn er durch die Innenstadt läuft. „Wunderschön, wenn man das mit früher vergleicht“, schwärmt er. Der Buttermarkt mit seinen Geschäften.

Der idyllische Holzmarkt. Die Schulstraße mit ihren sanierten Häusern als Sichtachse zum Bachdenkmal. Der Marktplatz mit seinen Wasserspielen. Die Ritterstraße. Er erinnert sich mit Schrecken an die einstigen Ruinen hinter dem Rathaus. „Was jetzt daraus geworden ist, ist wunderschön.“ Obwohl es keine Sichtachse zum Schloss gebe. Die hätte sich Bernd Hauschild noch gewünscht. Die Schlosspassage sei einst als Verbindung zwischen Innenstadt und Schloss angedacht gewesen.

OB Bernd Hauschild hofft, dass die Bemühungen der Vergangenheit honoriert werden

„Schade, dass die Köthener das nicht angenommen haben“, bedauert er. Gerade die Wohnungsgesellschaft habe viele bauliche Missstände in Köthen beseitigt, lobt der Oberbürgermeister. Er nennt Alte Apotheke und Wallstraße als Beispiele. Auch die Sparkasse habe mit ihrem Gebäude am Marktplatz einen Hingucker geschaffen. Nicht unerwähnt lassen möchte er die Erfolgsgeschichte von Mercateo, die in der Museumsgasse begonnen hat.

Bernd Hauschild hofft, dass die Bemühungen der Vergangenheit honoriert werden. Köthen ist eine von 15 Städten in Sachsen-Anhalt, die sich um den „Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt 2020“ bewerben. Mit diesem Preis werden herausragende Stadtumbau-Projekt gewürdigt. „Ich hoffe, dass wir nicht Platz 15 werden“, sagt er.

Einige Projekte, macht er deutlich, gebe es schon noch, die angegangen werden müssten. Oft würden schwierige Eigentumsverhältnisse das jedoch erschweren.

Die Hallesche Straße

Abgesehen vom Halleschen Turm, einem Zeugnis der Stadtbefestigung des mittelalterlichen Köthens, ist die Hallesche Straße kaum wiederzuerkennen. An den unkrautbewachsenen Platz an der Stadtmauer erinnert nichts mehr.

1993 wurde auf der 10.000 Quadratmeter großen Fläche der Grundstein für das Quartier „Kleine Wallstraße“ gelegt, ein 80-Millionen-Euro-Projekt. Der Komplex umfasst Geschäfts- und Büroräume sowie eine Tiefgarage.

Der Buttermarkt

Mitte der 1990er Jahre bekam der Buttermarkt seine heutige Bebauung mit Wohn- und Geschäftsräumen. Die Drogerie „Müller“ ist längst zu einem wichtigen Magneten für den Innenstadthandel geworden. Die hiesige Marktinsel wurde bereits Mitte der 1970er Jahre abgerissen. Noch zu DDR-Zeiten wurden die ersten Häuser neu gebaut. Daneben blieb noch einige Jahre eine große Baugrube zurück - das neue Stadtbad, scherzten damals die Köthener.

Die Bibliothek

Das ehemalige Spitalgebäude der barmherzigen Brüder in der Wallstraße wurde von 2007 bis 2009 umfangreich saniert. Das Projekt war Teil der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 in Köthen. Im Gebäude unweit des Hahnemann-Hauses befindet sich die Europäische Bibliothek für Homöopathie. Sie beherbergt Werke des 18. bis 21. Jahrhunderts zur alternativen Medizin.

Das Veranstaltungszentrum

Die gelungene Symbiose aus Alt und Neu des Veranstaltungszentrums wurde mit dem Deutschen Fassadenpreis 2009 gewürdigt. Im Jahr davor war das moderne Ensemble am Schloss nach zweieinhalbjähriger Bauzeit eröffnet worden.

Im unteren Teil sind die Mauern der herzoglichen Reithalle zu sehen. Sie war 1940 nach einem Kurzschluss abgebrannt. Was blieb, war eine malerische Ruine. 8,4 Millionen Euro wurden in den Umbau investiert, 50 Prozent davon waren EU-Fördermittel.