Hochwasser Hochwasser: In Aken werden 50 Helfer benötigt
Aken/MZ - Die Lage an der Hochwasserfront in Aken ist relativ entspannt. Zwar steigt der Elbpegel hier stündlich um ein bis zwei Zentimeter, doch der gegen 12 Uhr gemessene Wert von 7,24 Meter liegt weiter deutlich unter den Prognosen, die für Samstagnacht ursprünglich bei 7,70 Meter lagen. Donnerstagmorgen konnte Michael Kiel von der Technischen Einsatzleitung konstatieren, dass die 2,8 Kilometer Deich, die für Akens Sicherheit entscheidend sind, befestigt waren. Einheiten der Bundeswehr wurden am Morgen von Aken in Richtung Calbe an die Saale abgezogen. Dennoch klingeln sich im Akener Rathaus die Telefone heiß. Vor den Einsatzkräften um Michael Kiel werden logistische Meisterleistungen verlangt.
Vor allem ein rund ein ein Kilometer langer Deichabschnitt hinter der Ortschaft Obselau in Richtung Lödderitz macht der Einsatzleitung zu schaffen. "Das war schon beim Hochwasser 2002 eine Schwachstelle und hier hat sich nichts getan", Akens Bürgermeister Hansjochen Müller die aus seiner Sicht schlechte Kooperation mit dem zuständigen Salzlandkreis. Hier ist die Passierbarkeit für schwere Technik, die die Sandsäcke zum Deich befördern soll, und damit die Deichsicherheit nicht gegeben." Die schlecht befahrbaren Waldwege lassen einen kontinuierlichen Transport nicht zu", teilweise habe man es mit sumpfigen Gelände zu tun, heißt es in einer E-Mail, die umgehend an den Katastrophenstab beim Landkreis Anhalt-Bitterfeld abgesetzt wird. Akens Bürgermeister macht sich sofort auf den Weg, um sich vor Ort ein genaues Bild zu machen. Hier muss unbedingt kurzfristig aufgeschottert werden. Und noch eine Hiobsbotschaft kommt aus dem Nachbarkreis: Rund 400 Helfer bei Breitenhagen werden aktuell nicht verpflegt. Auch hier reagieren die Akener unbürokratisch und lassen zusätzliche Essenportionen und Getränke anfahren.