Hass-Ehe im Südlichen Anhalt Hass-Ehe im Südlichen Anhalt: Ortsteile Wieskau und Cattau wollen doch keine Trennung
Wieskau/Cattau - Mit diesem Ergebnis hat wohl kaum einer gerechnet: Eine Mehrheit der Bürger in Wieskau und Cattau hat sich dafür ausgesprochen, weiterhin eine gemeinsame Ortschaft zu bilden. Das ist das Resultat einer Einwohnerbefragung in den beiden Orten im Südlichen Anhalt.
Laut Bürgermeister Thomas Schneider steht das Ergebnis der schriftlichen Befragung, die per Post im Februar durchgeführt wurde, nun fest. „Es sind 141 Rückumschläge eingegangen. Davon waren 138 gültig und drei ungültig“, informiert der Bürgermeister. Auf die Frage „Sollen Wieskau und Cattau weiterhin eine gemeinsame Ortschaft bilden?“ haben bei den gültigen Stimmen 98 Bürger mit „Ja“ geantwortet und 40 mit „Nein“.
Kein Cattauer im gemeinsamen Ortschaftsrat
„Dieser Ausgang war nicht unbedingt zu erwarten“, sagt Schneider. „Aber jeder Bürger hatte die Möglichkeit, sein Votum abzugeben.“ Das Ergebnis zeige, dass die Struktur der Orte durchaus sinnvoll sei.
Das Bekenntnis, weiterhin eine gemeinsame Ortschaft zu bilden, überrascht. Denn die Befragung war angesetzt worden, nachdem Bürger ihrem Ärger darüber Luft gemacht hatten, dass Cattauer Belange in Wieskau immerzu ignoriert würden. Beklagt wurde zum Beispiel, dass im gemeinsamen Ortschaftsrat kein Cattauer mehr sitzt.
Kosten der Einwohnerbefragung: Knapp 1.800 Euro
Ursache der Konflikte könnte sein, dass Cattau lange dem damaligen Saalkreis angehörte. Später fand sich Cattau dann aber im Kreis Köthen wieder und wurde als Ortsteil der Ortschaft Wieskau zugeschlagen.
Welche Meinung die insgesamt knapp 280 Einwohner zu dieser Ortsehe haben, sollte die Bürgerbefragung zeigen. Etwa die Hälfte der Leute gab ihre Stimme tatsächlich ab. Eine Erklärung für die recht geringe Wahlbeteiligung könnte sein, dass klar war, dass das Ergebnis ohnehin nicht bindend sein würde. Zu bedenken bei der Stimmzahl ist auch, dass die knapp 80 Cattauer gegenüber den Wieskauern deutlich in der Minderheit sind.
Laut Unterlagen zum Stadtrat kostete die Abstimmung etwa 1.800 Euro. Der Großteil, gut 1.300 Euro, fiel für Personalkosten an. Der Rest wurde für Porto, Briefumschläge und Stimmzettel ausgegeben. (mz)